Am Dienstag mussten die Vorzugsaktien der Porsche AG einen signifikanten Einbruch hinnehmen, nachdem das Unternehmen aus Zuffenhausen seine neuesten Geschäftszahlen präsentiert und die Prognosen für das laufende Jahr nach unten korrigiert hatte. Zwischenzeitlich lagen die Aktien um fast 8 Prozent unter ihrem vorherigen Kurs und löschten damit mehr als ein Drittel der kürzlichen Erholung von den Monatstiefs aus. Schließlich notierten die Wertpapiere 5,2 Prozent niedriger bei 44,49 Euro. Auf das bisherige Jahr gerechnet, beläuft sich der Verlust der Porsche-Aktien auf etwa 24 Prozent, während sie über einen Zeitraum von zwölf Monaten sogar ungefähr die Hälfte ihres Wertes eingebüßt haben.
Der europäische Automobilsektor zeigte sich trotz eines insgesamt stabilen Marktumfeldes lediglich mit einem leichten Aufwärtstrend. Dies war insbesondere auf Hoffnungen auf Entlastungen bei den US-Autozöllen zurückzuführen. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts verbuchte einen Anstieg um etwa 0,5 Prozent. Innerhalb des Sektors konnten besonders Stellantis und Renault mit Steigerungen von 2,7 respektive 1,8 Prozent hervorstechen. Die Vorzugsaktien von Volkswagen, der Muttergesellschaft der Porsche AG, verbuchten einen Anstieg von 0,5 Prozent. Im Gegensatz dazu registrierten BMW und Mercedes-Benz leichte Kursrückgänge von 0,1 beziehungsweise 1,3 Prozent.
In den Medien, insbesondere im "Wall Street Journal" und bei Bloomberg, wurde berichtet, dass der US-Präsident Donald Trump plane, als Reaktion auf internalle Apelle die Zölle für die Automobilindustrie zu verringern. vorgesehen sei eine Reduzierung der Abgaben auf importierte Bauteile, die in den USA montiert werden, sowie der Verzicht auf zusätzliche Zölle auf Aluminium und Stahl für Autos. Diese Schritte sollen eine doppelte Belastung verhindern, nachdem Trump zuvor Zölle von 25 Prozent auf importierte Autos und Autoteile angekündigt hatte.
Porsche hatte bereits am Abend vor der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen auf die angespannten Rahmenbedingungen reagiert und seine Prognosen unter anderem wegen der US-Zölle, eines schwächelnden Elektro-Markts und der ungünstigen Konjunkturlage in China angepasst. Die quartalszahlen fielen zudem schlechter aus als von Analysten erwartet. Infolge dessen senkte der JPMorgan-Experte Jose Asumendi sein Kursziel für die Porsche-Aktien von vormals optimistischen 78 Euro auf nunmehr 64 Euro. Ein Hoffnungsschimmer sieht Jefferies-Analyst Philippe Houchois in der positiven Entwicklung der durchschnittlichen Verkaufspreise, die gegenüber dem Vorjahr um fast 5 Prozent stiegen und damit den Rückgang der Verkaufszahlen teilweise abfederten. Gleichzeitig reduzierte Porsche seine Ausgaben im Bereich Forschung & Entwicklung, was die gewinnrelevanten Kosten antrieb.