07. Februar, 2025

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Porsche AG: Hohe Investitionen verursachen Kurssturz

Porsche AG: Hohe Investitionen verursachen Kurssturz

Die Porsche AG sieht sich angesichts notwendiger Investitionen in die künftige Modellpalette mit einem erheblichen Kursrückgang ihrer Aktien konfrontiert. Die neuen Prognosen, die aufgrund unerwartet hoher Kosten enttäuschend ausfielen, versetzten die Investoren in helle Aufregung. Am Freitagvormittag fiel der Kurs der Aktien um sechs Prozent auf 56,26 Euro und erreichte vorübergehend mit knapp über 55 Euro einen historischen Tiefpunkt. Auch die Aktionäre der Porsche SE, der Konzernholding des Volkswagen-Konzerns, blieben von den Entwicklungen nicht unberührt. Die Ankündigung der Porsche SE, die Buchwerte ihrer Kernbeteiligungen deutlich abzuschreiben, führte zu einem Kursverlust von einem Prozent. Zudem verloren die Aktien von Volkswagen etwas an Boden, nachdem sie zunächst von einem erholsamen Branchenumfeld profitiert hatten. Der Automobilsektor-Index Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts verzeichnete zudem ein Minus von 0,7 Prozent, wobei die Porsche AG die Spitzenposition unter den Verlierern einnahm. Um sich gegen die derzeitigen Herausforderungen zu wappnen, plant Porsche erhebliche Investitionen in neue Modelle, was jedoch den ohnehin bereits eingetrübten Ausblick weiter belastet. Die Umsatzerwartungen für das Jahr 2025 liegen bei 39 bis 40 Milliarden Euro mit einer operativen Marge von 10 bis 12 Prozent. Konzernchef Oliver Blume rechnet dabei bewusst mit einem Absinken der operativen Marge, während die Dividenden auf stabil hohem Niveau bleiben sollen. Jose Asumendi von JPMorgan bewertete die Investitionsstrategie als notwendigen Schritt zur Stärkung des Antriebsstrangs und zur Rückkehr auf den Wachstumspfad in den kommenden 24 Monaten. Philippe Houchois von Jefferies und Analyst George Galliers von Goldman Sachs sehen ebenfalls die Notwendigkeit der getätigten Investitionen, die jedoch im Jahr 2025 kostspielig sein werden. Daniel Schwarz von Stifel äußerte, dass diese Anpassungen Zeit benötigen, um sich in den Resultaten widerzuspiegeln. Laut UBS-Analyst Patrick Hummel ist der Umfang der "Gewinnwarnung" bemerkenswert, was zu einer beträchtlichen Korrektur der Gewinnprognosen je Aktie um bis zu 25 Prozent führen könnte, erklärte Michael Punzet von der DZ Bank, dass das Bild der Porsche AG als robuste Luxusmarke Risse bekommen hat. Seit dem Börsendebüt im September 2022 hat sich der Aktienwert nahezu halbiert, nachdem er im Mai 2023 mit 120,80 Euro seinen Höhepunkt erreichte. Der aktuelle Kurs liegt ein Drittel unter dem ursprünglichen Ausgabepreis von 82,50 Euro.