Die Ernennung von Poppy Gustafsson zur neuen Investitionsministerin des Vereinigten Königreichs markiert das Ende einer langwierigen Suche nach einer geeigneten Besetzung für diese Position. Gustafsson tritt das Amt pünktlich zum Investment Summit von Sir Keir Starmer an, der am Montag beginnt. Gustafsson erlangte Berühmtheit als Mitbegründerin des britischen Cybersecurity-Riesen Darktrace, der maßgeblich von Mike Lynch unterstützt wurde. Nachdem sie kürzlich von ihrer Funktion als Vorstandsvorsitzende des in London notierten Unternehmens zurückgetreten war, das für 4,4 Milliarden Pfund an die US-amerikanische Private-Equity-Firma Thoma Bravo verkauft wurde, übernimmt sie nun dieses wichtige politische Amt. Mit ihrer Berufung wird Gustafsson die erste Frau, die das Amt der Investitionsministerin bekleidet, was ihr auch einen Sitz im House of Lords einbringt. Frühere Amtsträger waren unter anderem Lord Gerry Grimstone und Lord Dominic Johnson. Trotz ihres technischen Hintergrunds hoffen die politischen Verantwortlichen, dass Gustafssons Erfahrung im Aufbau eines globalen Technologieunternehmens und der Zusammenarbeit mit internationalen Investoren den Investitionsfluss ins Vereinigte Königreich ankurbeln wird. Bereits vor der Börsennotierung von Darktrace im Jahr 2021 arbeitete sie mit Investorenkonsortien wie KKR und SoftBank zusammen. Die Position war seit dem Amtsantritt der Labour-Partei im Juli vakant, da Benjamin Wegg-Prosser aufgrund seiner privaten Interessen von einer Übernahme der Rolle absah. Gustafssons Berufung erfolgte kurz vor dem Beginn des Investitionsgipfels, der hochkarätige internationale CEOs anziehen wird. Die Hauptaufgabe der neuen Investitionsministerin besteht darin, internationale Investoren für den britischen Markt zu gewinnen. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Office for Investment (OFI), das für die ausländischen Investoren als Wegweiser in der britischen Geschäftswelt dient und nun unter Gustafssons Führung neu strukturiert werden soll. Sir Keir betonte die Bedeutung ihrer Rolle: "Ich freue mich, Poppy Gustafsson als unsere neue Investitionsministerin willkommen zu heißen – eine erfahrene Unternehmerin, die wertvolle Expertise mitbringt." Auch Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds äußerte sich lobend über Gustafssons praktische Erfahrung im internationalen Geschäft und deren Bedeutung für die britische Wirtschaftsstrategie. Gustafsson begann ihre Laufbahn in der Technologiebranche in den 2000er Jahren und war unter anderem für den Softwaregiganten Autonomy tätig, bevor sie mit 30 Jahren Darktrace mitbegründete. Trotz früherer Kontroversen um Mike Lynch wurde dieser im Juni von sämtlichen Betrugsvorwürfen freigesprochen.