05. Dezember, 2024

Technologie

Polnischer Unternehmer geht gegen Meta vor: Kampf gegen Deepfake-Betrug

Polnischer Unternehmer geht gegen Meta vor: Kampf gegen Deepfake-Betrug

Der polnische Milliardär Rafał Brzoska, Gründer und CEO des Paketdienstleisters InPost, ruft prominente Persönlichkeiten seines Heimatlandes dazu auf, rechtliche Schritte gegen Meta, den Mutterkonzern von Facebook, einzuleiten. Grund sind angebliche Deepfake-Betrugsmaschen, die auf den Plattformen des Sozialen Medienriesen verbreitet werden. Brzoska, einer der reichsten Unternehmer Polens, plant, etwa 150 prominente Polen von künstlicher Intelligenz erzeugte Fälschungen identifizieren zu lassen, um eine Klage gegen den Tech-Giganten anzustreben. Dabei handelt es sich um einen Nachgang zu einer unlängst von polnischen Datenschutzbehörden gesicherten Verfügung, die gefälschte Nachrichten und Bilder seines und seiner Frau Omenaa Mensah, einer TV-Moderatorin, auf Metas Plattformen stoppen soll. Ein Warschauer Gericht bestätigte kürzlich vorläufig Brzoskas Unterlassungsansprüche. Obwohl Brzoska keine grundsätzlichen Vorbehalte gegenüber Meta als Unternehmen hegt, prangert er die Plattformen dafür an, von kriminellen Handlungen zu profitieren. Dabei betont er, dass Meta theoretisch in der Lage wäre, die Verbreitung von Deepfakes auf null zu reduzieren. Brzoskas Vorstoß ist nicht der erste rechtliche Angriff auf Meta: Im Juni erhielt der australische Milliardär Andrew Forrest eine Gerichtserlaubnis, das Unternehmen wegen Deepfake-Werbung zu verklagen. Meta steht unter wachsendem Druck, fortschrittliche und täuschende Deepfakes auf seinen Plattformen in den Griff zu bekommen, vor allem durch das Blockieren von Anzeigen, die ohne Zustimmung Bilder, Videos und Audios echter Personen zeigen. Brzoskas Unternehmen InPost, 2006 gegründet, hat sich zum größten Betreiber automatisierter Paketstationen in Europa entwickelt und ist an der Börse mit 8,3 Milliarden Euro bewertet. Der polnische Unternehmer möchte durch die angestrebte Klage eine Grundlage schaffen, um auch anderen Deepfake-Opfern in der EU den Weg zu ebnen. Laut Brzoska heißt das Ziel jedoch nicht, finanzielle Entschädigungen zu fordern, sondern den technologischen Rückgriff auf Deepfakes nachhaltig einzudämmen. Mit seiner Initiative hofft er, ein Beispiel zu setzen, das auch in anderen Ländern, vor allem innerhalb der Europäischen Union, Nachahmung finden könnte. In der EU gelten durch Gesetze wie die Datenschutz-Grundverordnung strenge Vorschriften zum Schutz der Privatsphäre, die unlautere Praktiken sanktionieren. Meta äußerte sich zu den Vorwürfen: "Betrügereien sind eine komplexe Bedrohung, die Menschen über Branchen hinweg täuscht und manipuliert. Wir wollen keine Werbeanzeigen, die Nutzer auf unseren Apps täuschen oder irreführen."