Die jüngsten politischen Turbulenzen, ausgelöst durch das Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition, haben wenig Einfluss auf die aktuellen Parteienpräferenzwerte. Gemäß einer Umfrage des Instituts Insa, die für die "Bild am Sonntag" durchgeführt wurde, zeigt sich, dass die SPD im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt einbüßt und nun bei 15 Prozent steht. Die Grünen verharren stabil bei 10 Prozent, während die aus der Regierungsverantwortung ausgeschiedene FDP mit unveränderten 4 Prozent den Einzug in den Bundestag verpassen würde.
Die Union bleibt mit einem unveränderten Anteil von 32 Prozent die stärkste Kraft. Die AfD kann ihre Zustimmungswerte um einen Prozentpunkt auf 19 Prozent steigern, während die BSW einen leichten Verlust verzeichnet und bei 7 Prozent landet. Die Linke riskiert ebenfalls, mit 4 Prozent die parlamentarische Repräsentation zu verlieren.
Grundsätzlich sind Wahlumfragen stets von Unsicherheiten geprägt. Diese ergeben sich insbesondere durch nachlassende Parteibindungen der Wähler und immer kurzfristigere Entscheidungen zur Wahl. Die Erhebungen stellen daher lediglich eine Momentaufnahme dar und sind keine verlässlichen Vorhersagen des Wahlergebnisses.
Unabhängig davon zeigt eine weitere Umfrage von Insa, dass die Unzufriedenheit mit der Arbeit von Kanzler Olaf Scholz (SPD) zunimmt. Berechnungen zufolge sind 72 Prozent der Befragten unzufrieden, was eine Steigerung von fünf Prozentpunkten im Vergleich zur Mitte Oktober darstellt. Auch mit der Tätigkeit des ehemaligen Finanzministers Christian Lindner äußerten sich 58 Prozent unzufrieden, nachdem Scholz ihn diese Woche entlassen hatte.
In der aktuellen Krise wird das Verhalten von Kanzler Scholz als zunehmend problematisch wahrgenommen. Eine Mehrheit von 53 Prozent bewertet dieses gegenüber politischen Konkurrenten wie Christian Lindner und Friedrich Merz als respektlos. Zudem empfinden 59 Prozent der Befragten Scholz' Auftreten gegenüber den Bürgern als eher respektlos.