In der aktuellen politischen Landschaft tauchen Erwägungen auf, die über die dringende Notwendigkeit hinausgehen, nach drei Jahren einer stagnierenden Regierungsführung eine stabile und effizientere Regierung zu etablieren. Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen gesetzgeberische Überlegungen, welche die Abwicklung der Neuwahlen möglicherweise in die Länge ziehen könnten. Diese Strategie scheint vor allem der SPD gelegen zu kommen, da sie auf diese Weise hofft, ihre politische Präsenz und Einflusssphäre noch weiterhin geltend machen zu können.
Besonders bemerkenswert ist die taktische Flexibilität, die Olaf Scholz in Bezug auf den Wahltermin zeigt. Diese ist an die Kooperation der Oppositionsparteien gekoppelt. In dieser Hinsicht erscheint Scholz als ein Politiker, der von den Anforderungen der SPD-Fraktion gelenkt wird. Die SPD könnte jedoch davon profitieren, das politische Finale zu verzögern und so einen Schrecken ohne Ende zu schaffen, anstatt das Ende mit Schrecken frühzeitig einzuleiten.
Offensichtlich steht dem Wunsch nach einer raschen Vertrauensfrage nichts Wesentliches im Wege. Dennoch scheint die SPD eine taktische Vorliebe dafür zu haben, das politische Spannungsfeld zu verlängern — ein Spiel auf Zeit, das vielleicht nicht von jedem Beteiligten mit Enthusiasmus betrachtet wird.