05. Januar, 2025

Politik

Politisches Tauziehen um Mike Johnson: Rettet Trump seinen Mann in Washington?

Politisches Tauziehen um Mike Johnson: Rettet Trump seinen Mann in Washington?

Mike Johnson steht vor einer knappen Abstimmung, die über seinen Posten als Sprecher des Repräsentantenhauses entscheiden könnte. Inmitten konzertierter Anstrengungen, einen turbulenten Start in die zweite Ära Donald Trumps zu vermeiden, bringt die Wahl des Sprechers Spannung in das politische Parkett Washingtons.

Der Kongress tritt am Freitagmittag erneut zusammen, mit dem ersten Tagesordnungspunkt: Wahl eines neuen Sprechers. Johnson, der nach Kevin McCarthys Entlassung im Oktober 2023 das Amt übernahm, gilt als Favorit und genießt Unterstützung von Donald Trump. Die knappe Mehrheit von 219 zu 215 Republikanern macht jedoch deutlich, dass Johnson nahezu einstimmigen Rückhalt benötigt.

Herausfordernd wird die Situation durch den Widerstand des Republikaners Thomas Massie aus Kentucky. Schon ein weiterer Abweichler könnte Johnsons Position gefährden, vorausgesetzt, alle Demokraten stimmen gegen ihn.

Diese Abstimmung ist in der Kurzfristigkeit entscheidend, da das Repräsentantenhaus einen Sprecher benötigt, um Trumps Sieg bei der Präsidentschaftswahl 2024 am 6. Januar zu bestätigen und den Weg für seine Amtseinführung am 20. Januar zu ebnen. Langfristig könnte Johnsons Kampf um das Amt einen Vorgeschmack auf Trumps Herausforderungen bei der Umsetzung seiner Agenda im Repräsentantenhaus bieten – insbesondere wenn Republikaner die Parteidisziplin brechen.

Ein Scheitern Johnsons bei der ersten Abstimmung am Freitag könnte ein langwieriges Verfahren nach sich ziehen, ähnlich wie im frühen 2023, als McCarthy erst nach 15 Wahlgängen und intensiven Verhandlungen als Sprecher bestätigt wurde.

Johnson zeigte sich am Donnerstag optimistisch nach einem Treffen mit unentschlossenen Republikanern. „Ich denke, der morgige Tag wird gut laufen“, verlautete er. Keiner außer Massie hat offen seine Gegenstimme angekündigt, wenngleich einige Konservative verärgert auf Johnsons Vorschlag eines Kompromisses mit den Demokraten zur Sicherung einer Haushaltsvereinbarung reagierten.

Trotz aller Widrigkeiten bleibt Johnson in enger Abstimmung mit Trump und dessen innerem Zirkel, um seine Prioritäten schnell durch den Kongress zu bringen. Trumps eindeutige Unterstützung könnte es schwierig machen, Johnsons Wiederwahl zu blockieren. Trump selbst verstärkte diesen Rückhalt kürzlich auf Truth Social: „Speaker Mike Johnson ist ein guter, fleißiger, religiöser Mann. Er wird das Richtige tun, und wir werden weiterhin gewinnen. Mike hat meine vollständige Unterstützung. MAGA!!!“

Bislang hat sich kein anderer Kandidat als potenzieller Herausforderer für Johnson positioniert. Doch auch wenn Johnson als Sprecher bestätigt wird, dürfte die Unzufriedenheit innerhalb des House Freedom Caucus, der die entschlossensten Hardliner umfasst, weiterhin eine Herausforderung bei der Umsetzung von Trump-unterstützter Gesetzgebung darstellen.