22. Februar, 2025

Politik

Politisches Tauziehen in Portugal: Vertrauensbeweis bleibt aus

Politisches Tauziehen in Portugal: Vertrauensbeweis bleibt aus

Die konservative Minderheitsregierung Portugals unter Ministerpräsident Luís Montenegro hat erfolgreich ein Misstrauensvotum überstanden. Die Abstimmung im Parlament endete mit 171 zu 49 Stimmen bei vier Enthaltungen gegen den Antrag der aufstrebenden rechtspopulistischen Partei Chega. Die breite Unterstützung kam dabei nicht nur von den Regierungsparteien der Demokratischen Allianz (AD), sondern auch von den meisten linken und liberalen Oppositionsparteien. Chega hatte die Enthebung Montenegros gefordert, weil er angeblich unzureichende Angaben zu einer Immobilienfirma gemacht habe, die auf die Namen seiner Frau und Kinder registriert ist. Vorwürfe eines möglichen Interessenkonflikts wurden laut, da die Branche derzeit von gesetzgeberischen Maßnahmen der Regierung betroffen ist. Montenegro verteidigte sich damit, dass er seit 2022 keine Anteile mehr an dem Unternehmen halte, was jedoch die Kritiker nicht vollends überzeugte. Die Sozialistische Partei (PS) mit Oppositionsführer Pedro Nuno Santos machte im Vorfeld deutlich, dass sie nicht für den Antrag stimmen würden. Santos führte an, dass seine Partei "keine Ablenkungsmanöver" unterstützen möchte, die von den ernsten Problemen des Landes ablenken könnten. Die Entscheidung gegen das Misstrauensvotum sollte nicht als blanke Unterstützung Montenegros verstanden werden, sondern als Maßnahme zur Sicherung von Stabilität. Seine Kritiker fordern dennoch umfassendere Erklärungen, um verbleibende Zweifel zu beseitigen.