Ecuadors politisches Parkett erlebt derzeit eine bemerkenswerte Entwicklung: Präsident Daniel Noboa hat per Dekret verfügt, dass die interimistische Vizepräsidentin Cynthia Natalie Gellibert von Donnerstag bis Sonntag seine Amtsgeschäfte übernimmt, während er sich im Rahmen seiner Wiederwahlkampagne engagiert. Diese Entscheidung resultiert aus einer anhaltenden Fehde mit der gewählten Vizepräsidentin Veronica Abad, die bereits für Aufsehen in der Bevölkerung gesorgt hat. Gellibert trat erst am Samstag ihre neue Position an, nachdem sie eine zuvor ernannte Interimsvertretung ablöste. Das Dekret betont die Notwendigkeit, Transparenz, Fairness sowie die rechtliche Sicherheit zu gewährleisten und stellt sicher, dass öffentliche Ressourcen angemessen genutzt werden. Es separiert explizit die Amtsausübung Noboas von seiner Abwesenheit für Wahlkampfaktivitäten. Veronica Abad, die gleichzeitig als Botschafterin in Israel fungiert, war im November vom Arbeitsministerium suspendiert worden, nachdem sie eine Anweisung zur Reise in die Türkei wegen Sicherheitsbedenken ignoriert hatte. Zwar wurde diese Suspendierung im Dezember gerichtlich aufgehoben, jedoch erhielt sie umgehend einen neuen Auftrag nach Ankara. Am Wochenende forderte Abad ihre vermeintlich legitime Präsidentschaft für Sonntag ein und bat das Militär um Unterstützung. Dieses versicherte jedoch, die Verfassung zu achten. Gleichzeitig kämpft Noboa gegen Vorwürfe übermäßiger militärischer Kontrolle, trotz seiner Erfolge, die Gewaltkriminalität im Land reduziert zu haben. Die Wahlen finden am 9. Februar statt.