Die abrupte Unterbrechung der Gespräche zwischen den USA und der Ukraine im Weißen Haus signalisiert nach Meinung des anerkannten Kiewer Politologen Wolodymyr Fessenko eine ernsthafte Krise in den Beziehungen der beiden Nationen. Fessenko, der als nahestehend zum ukrainischen Präsidenten gilt, äußerte auf Facebook, dass er diesen Eklat eher im Rahmen zukünftiger Friedensverhandlungen erwartet hätte, jedoch kam es bereits jetzt dazu.
Ein Hauptfaktor für die gescheiterten Gespräche soll die hitzige Emotionalität sowohl von Präsident Wolodymyr Selenskyj als auch von US-Präsident Donald Trump gewesen sein. Besonders die „provokative Rolle“ von US-Vizepräsident J.D. Vance habe zum Zerwürfnis beigetragen. Entsprechend Fessenkos Einschätzung ist das Thema Friedensverhandlungen nun für unbestimmte Zeit vertagt.
Donald Trump hatte bei einem Treffen Selenskyj scharf für seine angebliche Undankbarkeit kritisiert und ihm geraten, sich ernsthaft um Frieden zu bemühen, da die Ukraine wesentlich von US-Waffen abhängig sei. Daraufhin wurden die Gespräche abrupt abgebrochen und Selenskyj verließ das Weiße Haus vorzeitig. Geplante Vereinbarungen, wie etwa der Zugang der USA zu ukrainischen Rohstoffen, blieben unerfüllt. In seinem Netzwerk Truth Social äußerte Trump danach, Selenskyj sei nicht bereit für Friedensgespräche und könne zurückkehren, sobald er dazu bereit sei.
In der Vergangenheit hatten die USA die Ukraine maßgeblich mit Waffenlieferungen und finanzieller Hilfe unterstützt, insbesondere während der mittlerweile über dreijährigen Abwehr des russischen Angriffs.