28. Oktober, 2024

Politik

Politisches Ringen in Japan: Zitterpartie für die Regierung Ishiba

Politisches Ringen in Japan: Zitterpartie für die Regierung Ishiba

Die Zukunft der japanischen Regierung steht auf wackeligen Beinen, nachdem die Wähler ein deutliches Signal an Premierminister Shigeru Ishibas Regierungskoalition gesendet haben. Die verlustreiche Abstimmung ließ keine Partei mit einem klaren Mandat zurück, um die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt zu führen. Die politische Unsicherheit hat den Yen auf ein Dreimonatstief gedrückt, während Investoren und Analysten sich auf eine möglicherweise wochenlange politische Auseinandersetzung einstellen, um eine neue Regierung zu bilden und möglicherweise eine Führungsänderung zu sehen. Ishibas liberaldemokratische Partei und ihr jüngerer Koalitionspartner, die Komeito, erreichten nur 215 Sitze im Unterhaus des Parlaments - ein Rückgang von zuvor 279 Sitzen. Die Wähler straften die amtierende Regierung für einen Finanzskandal und steigende Lebenshaltungskosten ab. Die größte Gewinnerin des Wahlabends, die größte Oppositionspartei, die Konstitutionell-Demokratische Partei Japans (CDPJ), errang 148 Sitze, ein Anstieg von vormals 98. Dennoch verfehlte sie die Mehrheitsmarke von 233 Sitzen deutlich. Nun haben die Parteien 30 Tage Zeit, um laut Verfassung eine regierungsfähige Gruppe zu formen. Die Unsicherheit über Ishibas Schicksal als Premierminister hält an, insbesondere da er erst seit knapp einem Monat im Amt ist. Kleinere Parteien erzielten ebenfalls Gewinne und könnten in den bevorstehenden Verhandlungen entscheidend sein. Trotz des ungewissen Fortbestands von Premierminister Shigeru Ishiba scheinen seine Chancen, eine neue Regierung zu führen, gering zu sein, auch wenn er möglicherweise als Übergangspremier bleibt. CDPJ-Chef Yoshihiko Noda strebt an, gemeinsam mit anderen Parteien die amtierende Regierung abzulösen, obwohl Analysten dies als eher unwahrscheinlich betrachten. Diese politische Instabilität ereignet sich inmitten wirtschaftlicher Herausforderungen und einer angespannten Sicherheitslage in Ostasien, verursacht durch ein selbstbewussteres China und das nuklear bewaffnete Nordkorea. Zudem steht eine unvorhersehbare Wahl in den Vereinigten Staaten, Japans engstem Verbündeten, bevor.