Die thailändische Regierung erlebt derzeit einen Rückschlag in ihrem Bestreben, Druck auf die Zentralbank auszuüben, um die Leitzinsen zu senken. Der Rat des Staatsamtes hat entschieden, dass der ehemalige Finanzminister Kittiratt Na-Ranong nicht für den Vorsitz des Gremiums geeignet ist. Sekretär-General Pakorn Nilprapunt verkündete, ohne Kittiratt direkt zu nennen, dass 'Herr K' als Berater des Premierministers eine politische Position einnehme und daher aus politischen Gründen ernannt worden sei. Dies disqualifiziere ihn für die Rolle des Vorsitzenden. Auch wenn der Vorsitzende der Zentralbank nicht direkt an geldpolitischen Sitzungen teilnimmt, hat er die Möglichkeit, die Leistung des Gouverneurs zu bewerten und mitzubestimmen, welche externen Experten dem siebenköpfigen Zinsgremium beitreten. Die rechtliche Einschätzung des Rates lässt darauf schließen, dass die Regierung bei einem Vorstoß zur Berufung von Kittiratt mit politischen Risiken rechnen muss. Bislang hat die Regierung noch nicht auf die Ankündigung von Freitag reagiert, die nur drei Tage nach einem Bericht der Thai Post kam, wonach Kittiratt als ungeeignet erachtet wurde. Kurz nach dessen Veröffentlichung erklärte der Rat, dass er seine rechtliche Position noch nicht abgeschlossen habe. Die thailändische Regierung sucht nach Wegen, ihren Einfluss auf die Zentralbank zu erhöhen, was Bloomberg News bereits im Juni berichtete. Dabei wird auch die Rolle des Vorsitzenden als Hebel in Betracht gezogen. Trotz eines leichten Zinsschnitts auf 2,25% blieb die Bank von Thailand in ihrer letzten Sitzung bei unveränderten Kreditkosten. Die Regierung strebt eine Senkung der Kreditkosten zur Entlastung verschuldeter Haushalte an, während die Zentralbank andere Maßnahmen als sinnvoller erachtet, um das Wachstum zu fördern.