26. Dezember, 2024

Politik

Politisches Drama in Südkorea sorgt für Turbulenzen an den Börsen

Politisches Drama in Südkorea sorgt für Turbulenzen an den Börsen

Südkoreas Aktienmärkte erlebten einen Rückschlag, als politische Unsicherheiten nach einem gescheiterten Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Yoon Suk Yeol die Anleger in Alarmbereitschaft versetzten. Die Situation verschärfte sich durch Yoons kurzzeitige Verhängung des Kriegsrechts in der vergangenen Woche, was zu Unruhe und Ermittlungen gegen ihn und seine Minister führte.

Asiens Märkte erlebten einen schwierigen Handelstag, ungeachtet eines erneuten Rekordhochs an der Wall Street. In Hongkong hingegen erholten sich die Kurse am Nachmittag, nachdem China neue geldpolitische Lockerungen angekündigt hatte. Unterdessen beobachteten Händler auch die Entwicklungen in Syrien nach der Absetzung von Präsident Baschar al-Assad.

In Seoul sorgte die fast vollständige Verweigerung der Abstimmung über das Amtsenthebungsverfahren durch Yoons Partei, die People Power Party, für Enttäuschung. Trotz dieser Hürde kündigte die Hauptoppositionspartei an, das Verfahren erneut voranzutreiben. Die Verhaftung des Verteidigungsministers und der Rücktritt des Innenministers verstärken die Sorgen um die politische Stabilität des Landes weiter.

Die Krise bedroht Südkoreas ohnehin angeschlagene Wirtschaft, die zusätzlich durch die Aufhebung des Reiseverbots für Yoon und die mögliche Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus belastet wird. Trumps angekündigte harte Handelspolitik könnte die wirtschaftlichen Herausforderungen weiter verschärfen.

Laut Michael Wan von MUFG könnte die Unsicherheit zu geringeren Tourismuszahlen und schwächerer Inlandsnachfrage führen. Auch ein möglicher Stillstand im Haushaltsprozess durch anhaltende Straßenproteste belastet das Marktvertrauen. Der südkoreanische Won schwächte sich deutlich ab und wurde bei 1.435 Won pro US-Dollar gehandelt, verglichen mit 1.413 am Freitag.

Im Kontrast dazu sprangen die Aktien in Hongkong, nachdem Chinas Politbüro unter der Leitung von Präsident Xi Jinping weitere fiskalische und monetäre Lockerungen ankündigte. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund der Vorbereitungen Pekings auf Trumps mögliche zweite Präsidentschaft. Analysten der National Australia Bank hoffen auf klare Maßnahmen zur Unterstützung der wirtschaftlichen Erholung und zur Minderung der Nachfragedefizite.