05. Dezember, 2024

Politik

Politisches Beben in Frankreich: Macron appelliert an Parlamentarier, Barnier-Regierung zu stützen

Politisches Beben in Frankreich: Macron appelliert an Parlamentarier, Barnier-Regierung zu stützen

In einer Phase des politischen Aufruhrs hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an die französischen Abgeordneten appelliert, nicht die Regierung von Michel Barnier zu stürzen. Angesichts eines drohenden Misstrauensvotums sprach sich Macron während einer Reise nach Saudi-Arabien dafür aus, die wirtschaftlichen Risiken einer möglichen Regierungskrise herunterzuspielen.

Macron bezeichnete die Unterstützung der beiden Misstrauensanträge durch die Opposition als "unerträglichen Zynismus". Dabei äußerte er sein Unverständnis über die Möglichkeit einer solchen Entscheidung der Abgeordneten. Er betonte, dass das Wohl des Landes die Parteipolitik übertreffen sollte.

Die Debatte um die von der rechtsextremen Rassemblement National und der linken Koalition Nouveau Front Populaire eingebrachten Anträge wird am Mittwochnachmittag in Paris beginnen. Da das Minderheitskabinett von Barnier keine ausreichende Unterstützung besitzt, könnte es bei einem negativen Ausgang des Votums zu einem Regierungswechsel kommen.

Ein Sturz Barniers wäre ein Novum seit 1962 und würde seine Amtszeit zur kürzesten in der Geschichte der Fünften Französischen Republik machen. Trotz der potenziellen Finanz- und Wirtschaftsturbulenzen, die Barnier im Falle eines Scheiterns prognostiziert, betont Macron die Stärke der französischen Wirtschaft und Institutionen.

Seit den verlorenen vorgezogenen Parlamentswahlen im Sommer hat die politische Stabilität im Land gelitten. Macron, der Barnier als Premier ernannt hatte, hoffte auf dessen Verhandlungsgeschick, um den Haushalt durchzubringen. Doch stieß dieser auf heftigen Widerstand, insbesondere bei den geplanten Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen.

Sowohl Marine Le Pen als auch die RN-Partei haben klar gemacht, dass sie das Scheitern der Regierung herbeiführen werden, sollten ihre Haushaltsforderungen nicht erfüllt werden. Auch die NFP-Koalition hat ihre Unterstützung für das Misstrauensvotum signalisiert.

Auf die Frage von Journalisten, ob er vorzeitig zurücktreten könnte, bezeichnete Macron dies als "politische Fiktion" und bekräftigte seine Absicht, sein Amt bis zum Ende der Amtszeit 2027 auszuüben. Er zeigte sich stolz über seine zweimalige Wahl zum Präsidenten und versprach, weiterhin mit voller Energie dem Land zu dienen.