Die politische Landschaft Südkoreas sorgt derzeit für reichlich Bewegung auf den Finanzmärkten, da die Investoren auf die jüngste Abstimmung reagieren, die eine Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk Yeol ins Auge fasst. Dieser hatte mit dem Versuch, das Kriegsrecht zu erklären, die Märkte schockiert.
Die südkoreanische Währung, der Won, steht dabei besonders im Rampenlicht. Inmitten der politischen Turbulenzen hat der Won mehr als 2 % gegenüber dem US-Dollar eingebüßt. Seit dem überraschenden Kriegsrechtsversuch am 3. Dezember und dessen anschließender Rücknahme notierte der Won am Freitag bei 1.435,45 pro Dollar.
So Jaeyong, Ökonom bei Shinhan Bank, äußerte vor der Abstimmung, dass mit der Verabschiedung des Amtsenthebungsverfahrens die politische Unsicherheit ihr Ende finden könnte, was den Verlust des Won bei etwa 1.444 pro Dollar begrenzen dürfte. Damit scheint der schlimmste Druck für die Währung zunächst abgemildert.
Parallel dazu zeigte der südkoreanische Aktienmarkt bereits eine deutliche Erholung. Der Kospi-Index stieg in der vergangenen Woche um 2,7 %, da Investoren sich auf den wahrscheinlichen Abgang von Yoon eingestellt hatten. Die Entwicklungen zu Wochenbeginn werden zeigen, wie zuversichtlich die Marktteilnehmer nach dem anhaltenden politischen Drama sind, dessen Abschluss jedoch noch nicht in Sicht ist. Das Amtsenthebungsverfahren bedarf der Zustimmung des Verfassungsgerichts, das bis zu 180 Tage Zeit hat, um eine Entscheidung zu treffen. Eine Zustimmung würde binnen 60 Tagen Neuwahlen auslösen.
Die Südkoreanische Zentralbank hat am Sonntag zugesichert, die Finanzmärkte zu stabilisieren und erwartet weniger Volatilität nach der Abstimmung. Der Won verlor unmittelbar nach der Kriegsrechtserklärung stark an Wert, wobei Politiker schnelle Maßnahmen ankündigten, um die Märkte zu beruhigen. Dennoch blieb die Währung anfällig, insbesondere nach Berichten über ein erneutes Kriegsrechtsvorhaben und nachdem das Parlament ein früheres Amtsenthebungsverfahren nicht verabschieden konnte.