Die jüngste Sitzung im Bundestag war geprägt von einer intensiven Debatte über den von der CDU/CSU-Fraktion eingebrachten Gesetzentwurf zur Begrenzung der Migration. Obwohl das Vorhaben, das aufgrund der Unterstützung durch die AfD erhebliche Kontroversen auslöste, in der zweiten Lesung stark Aufmerksamkeit erregte, scheiterte der Entwurf letztendlich. Mit den entscheidenden Stimmen von 349 gegen 338 – bei fünf Enthaltungen – fand das sogenannte 'Zustrombegrenzungsgesetz' keine Mehrheit, wodurch die geplante dritte Lesung obsolet wurde.
Interessanterweise waren es nicht nur die Unionsmitglieder, die Unterstützung signalisierten, sondern auch Abgeordnete der AfD, der FDP und Fraktionslose, was zu heftiger Kritik führte. Die SPD und die Grünen äußerten starke Bedenken hinsichtlich der politischen Rhetorik um das Gesetz, wobei sie die 'Brandmauer' zur AfD in Gefahr sahen. Aus der Unionsfraktion gab es keine einzige Gegenstimme, obwohl 12 Abgeordnete nicht abstimmten.
In einem emotionalen Appell bezeichnete Außenministerin Annalena Baerbock die Abstimmung am Mittwoch als 'Schande', während Angela Merkel den Tabubruch der Kooperation mit der AfD kritisierte. Zur gleichen Zeit rief Rolf Mützenich von der SPD eindringlich dazu auf, die Konsequenzen dieses politischen Fehltritts zu bedenken und stellte fest, dass der 'Sündenfall' die Union noch lange begleiten werde.
Die Verhandlungen vor der Abstimmung wurden von erneuten Spannungen geprägt. Ein Vermittlungsversuch der FDP, den Entwurf in die Ausschüsse zurückzusenden, erwies sich als vergeblich. Auch ein Kompromissangebot der FDP an die rot-grüne Fraktion scheiterte. Friedrich Merz wies jegliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt zurück und verteidigte seine Fraktion gegen Vorwürfe der Uneinigkeit.
Nicht unerwähnt sollte die Reaktion der AfD bleiben, die dem erzielten Kompromiss skeptisch gegenüberstand und der Union vorwarf, in der Migrationspolitik zu schwanken. Die Diskussionen im Bundestag machten deutlich, dass die Debatte rund um das Thema Migration die politische Landschaft in Deutschland weiterhin tiefgreifend beeinflusst.
Zum Kern des abgelehnten Entwurfs zählte unter anderem die Aussetzung des Familiennachzugs für Geflüchtete mit eingeschränktem Schutzstatus und eine Erweiterung der Befugnisse der Bundespolizei.