Die Nachricht, dass Edmundo González, der Oppositionskandidat Venezuelas, am Wochenende das Land in einem Flugzeug der spanischen Luftwaffe verlassen habe, sorgte für weltweites Aufsehen. Monate der Unterdrückung gingen einer umstrittenen Präsidentschaftswahl voraus, gefolgt von einer brutalen Niederschlagung durch die autoritäre Regierung unter Präsident Nicolás Maduro. Obwohl viele Venezolaner die Hoffnung hegten, dass eine ausgehandelte Lösung die sozialistisch inspirierte Administration zum Rücktritt bewegen und González, einen sanftmütigen ehemaligen Diplomaten, an die Macht bringen könnte, machte dessen Abreise am Samstag diese ohnehin geringe Möglichkeit noch unwahrscheinlicher. Gleichzeitig umzingelten venezolanische Sicherheitskräfte die argentinische diplomatische Residenz in Caracas, wo seit März sechs hochrangige Oppositionsführer Schutz gesucht haben. Präsident Maduro hat gemäß einigen Analysten seine Macht weiter gefestigt, obwohl sowohl viele Venezolaner als auch internationale Regierungen seine Behauptung, die Wiederwahl am 28. Juli gewonnen zu haben, nicht anerkennen. Versuche von Ländern der Region, darunter Brasilien, Mexiko und Kolumbien, eine Lösung des Konflikts zu vermitteln, sind erfolglos geblieben. Die Opposition, die die Weltgemeinschaft aufgerufen hat, sich hinter sie zu stellen, scheint wenige Optionen zu haben.
Politik
Politischer Paukenschlag in Venezuela: Oppositionsführer González flieht nach Spanien
