Der politische Betrieb in Deutschland nimmt an Fahrt auf, da die Diskussionen über den Termin für eine Neuwahl des Bundestages an Intensität gewinnen. Nachdem die Ampel-Koalition unter der Führung von Olaf Scholz auseinanderbrach, rückt eine Neuwahl im Februar oder März in den Fokus. Ein Wahltermin im Januar ist mittlerweile ausgeschlossen, da die notwendige Vertrauensfrage von Scholz nicht rechtzeitig eingereicht wurde. Friedrich Merz, Kandidat der Union für das Kanzleramt, peilt den 16. oder 23. Februar als mögliche Termine an. Das Interesse der SPD liegt hingegen darauf, erst nach den Wahlen in Hamburg am 2. März abzustimmen, um von dortigen Erfolgen auf Bundesebene zu profitieren. Olaf Scholz zeigt sich flexibel hinsichtlich einer früheren Vorlage der Vertrauensfrage, so lange eine Einigung mit den Spitzen der SPD und CDU/CSU, Rolf Mützenich und Friedrich Merz, erzielt werden kann. Die Parteien betonen die Dringlichkeit aufgrund der stockenden Gesetzesvorhaben und der Regierungsarbeit, die derzeit keine stabile Parlamentsmehrheit aufweisen kann. Auch die FDP spricht sich für eine zeitnahe Neuwahl aus und warnt vor wirtschaftlich negativen Folgen, sollte sich der Prozess verzögern. Während Bundeswirtschaftsminister Habeck die Dringlichkeit herunterspielt, ermahnt die FDP die Regierung zu zügigem Handeln. Die Empfehlung der Bundeswahlleiterin Ruth Brand für einen gut vorbereiteten Wahlprozess führt zu Kontroversen. Die Union hat ihre Kritik gegenüber Brand geäußert, obwohl Regierungssprecher Steffen Hebestreit die Vorwürfe als unbegründet zurückgewiesen hat. Inmitten dieser Diskussionen hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine geplante Reise verschoben, um in der Hauptstadt verfügbar zu sein. Seine Rolle könnte entscheidend werden, sollte Scholz im Bundestag nicht die erforderliche Mehrheit erhalten. Währenddessen verzeichnen die Parteien nach dem Regierungsbruch einen Anstieg in den Mitgliederzahlen, wobei die FDP und SPD von zahlreichen Neueintritten berichten.