Das bewährte Regierungssystem der Bundesrepublik erweist sich angesichts der gegenwärtigen politischen Unsicherheiten als robust, vermag jedoch nicht, das Entstehen einer angespannten Lage zu verhindern. Diese zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Kuriosität aus: Ein Bundeskanzler, der zu Wochenbeginn das Vertrauen entzogen bekommt, startet prompt in den Wahlkampf und buhlt erneut um die Gunst der Wählerinnen und Wähler.
Auch die Spitzenpolitiker der zerbrochenen Ampel-Koalition verbleiben auf der politischen Bühne. Ihnen zufolge scheinen ihre eigenen Entscheidungen fehlerfrei, während sie den anderen Koalitionspartnern die Schuld für das Scheitern geben. Letztlich liegt es an den Bürgerinnen und Bürgern, zu entscheiden, wem sie Glauben schenken und wem nicht.