Der südkoreanische Finanzmarkt erlebte eine Erschütterung, nachdem Präsident Yoon Suk Yeol das Kriegsrecht verhängte und kurz darauf wieder zurücknahm. Diese politische Krise, die schwerwiegendste ihrer Art seit Jahrzehnten, führte zu einem Rückgang der koreanischen Aktien und einem heftigen Auf und Ab der Landeswährung. Der Leitindex KOSPI schloss um 1,44 Prozent schwächer und verlor 36,10 Punkte auf 2.464,00 Zähler. Unter den Schwergewichten an der Börse fiel Samsung Electronics um 0,93 Prozent, während SK Hynix einen Zuwachs von 1,88 Prozent verzeichnete. Dagegen rutschte LG Energy Solution um 2,02 Prozent ab. Präsident Yoon diente der Rückzug seiner martialischen Maßnahmen als Eingeständnis gegenüber dem Widerstand des Parlaments, welches ein Verbot politischer Aktivitäten und Zensur ablehnte. Um die finanzielle Stabilität im Nachgang der politischen Spannungen zu sichern, versprach das Finanzministerium notfalls unbegrenzte Liquidität zur Verfügung zu stellen. Die Automobilbranche zeigte sich durchwachsen: Während Hyundai um 2,56 Prozent nachgab, legte Kia leicht um 0,10 Prozent zu. Düstere Stimmung war auch bei Naver zu spüren, dessen Aktien 3,11 Prozent einbüßten, während Kakao einen beeindruckenden Sprung von 8,50 Prozent machte. Von den insgesamt 938 gehandelten Aktien schlossen 176 im Plus, 737 im Minus. Internationale Anleger verkauften Netto-Aktien im Wert von 408,8 Milliarden Won. Der KOSPI verzeichnet in diesem Jahr bislang einen Rückgang von 7,20 Prozent. Die koreanische Währung hat im Kontext der Turbulenzen gegenüber dem US-Dollar um 8,7 Prozent abgewertet. Im Anleihehandel gingen die Dezember-Futures der dreijährigen Staatsanleihen um 0,08 Punkte zurück, während die Renditen sowohl für dreijährige als auch für zehnjährige Anleihen gestiegen sind.