Im westafrikanischen Staat Mali sorgt die Entlassung von Premierminister Choguel Maiga für Aufsehen. Die Entlassung folgt seinen kritischen Äußerungen über die Militärjunta, die den versprochenen Übergang zur Demokratie nicht fristgerecht vollziehen konnte. Nachdem das Militär 2020 und 2021 die Macht übernommen hatte, sollten im Februar Wahlen stattfinden. Diese wurden aus technischen Gründen auf unbestimmte Zeit verschoben, was Maiga bemängelte und für Spannungen innerhalb der Regierung sorgte. Maiga, der als vehementer Verteidiger der Junta auftrat, äußerte letzte Woche seine Überraschung darüber, dass er von der Entscheidung, die Wahlen zu verschieben, aus den Medien erfahren habe. Dieser Umstand und die fehlende Transparenz haben es unmöglich gemacht, die geplante Ministerratssitzung durchzuführen. Der ehemalige Handels- und Digitalwirtschaftsminister hatte eine Schlüsselrolle in der M5-RFP Oppositionsbewegung inne, die einst gegen den gestürzten Präsidenten Keita protestierte. Nun muss für Maiga ein Nachfolger gefunden werden, der in Absprache mit Interimspräsident Assimi Goïta eine neue Regierung bildet. Maiga war bekannt für seine Loyalität zur Junta, trotz der Kontroversen um Malis militärische Zusammenarbeit mit russischen Söldnern und der anhaltenden Verschiebung von Wahlen. Seine Entlassung könnte neue Dynamiken innerhalb der malischen Übergangsregierung hervorrufen.