26. Dezember, 2024

Politik

Politische Spannungen und wirtschaftliche Interessen: Baerbock trifft Wang Yi in Peking

Politische Spannungen und wirtschaftliche Interessen: Baerbock trifft Wang Yi in Peking

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist zu einem bedeutenden diplomatischen Austausch mit ihrem chinesischen Kollegen Wang Yi in Peking eingetroffen. Bei ihrem dritten Treffen in diesem Jahr steht der fortwährende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine im Mittelpunkt der Gespräche. Insbesondere die Vorwürfe, dass China Moskau durch die Lieferung von Drohnen oder Drohnenteilen unterstützt, werden die Diskussion prägen. Baerbock hat Peking in der Vergangenheit gewarnt, dass solche Unterstützungen nicht ohne Folgen bleiben könnten. Parallel dazu arbeitet die Europäische Union an einem 15. Sanktionspaket gegen Russland, das auch Sanktionen gegen in China ansässige Unternehmen umfassen könnte, die an der russischen Kriegsmaschinerie beteiligt sind. Trotz ihrer Bekundungen zur Deeskalation positioniert sich China weiterhin als wichtiger Unterstützer Russlands, ohne das militärische Vorgehen zu verurteilen. Vor diesem geopolitischen Hintergrund ist Baerbocks diplomatische Mission von besonderer Bedeutung. Ein weiteres zentrales Thema ist der schwelende Handelskonflikt mit der EU bezüglich Extrazöllen auf chinesische Elektroautos. China prüft mögliche Gegenmaßnahmen, welche die deutschen Automobilhersteller empfindlich treffen könnten. Neben politischen Gesprächen will sich Baerbock in Peking auch mit deutschen Wirtschaftsvertretern austauschen und die Menschenrechtslage auf die Agenda setzen. Baerbocks Besuch in China markiert ihren zweiten Aufenthalt in Peking während ihrer bisherigen Amtszeit. Der kontinuierliche Dialog mit Wang Yi verdeutlicht die Komplexität der Beziehungen zwischen Europa und China, die sowohl von wirtschaftlichen Interessen als auch von geopolitischen Spannungen geprägt sind.