27. November, 2024

Politik

Politische Spannungen belasten Medienfreiheit: ARD-Journalisten müssen Russland verlassen

Politische Spannungen belasten Medienfreiheit: ARD-Journalisten müssen Russland verlassen

Das mediale Tauziehen zwischen Deutschland und Russland erreicht eine neue Eskalationsstufe: Zwei ARD-Mitarbeiter sind gezwungen, Russland bis Mitte Dezember zu verlassen. Diese Maßnahme ist laut der russischen Außenamtssprecherin Maria Sacharowa eine direkte Reaktion auf die kürzliche Ausweisung russischer Medienvertreter aus Deutschland. Das zuständige Berliner Landesamt für Einwanderung hatte im Vorfeld mehreren russischen Journalisten Aufenthaltsrechte verweigert. Diese Entscheidung fußt auf Vorwürfen, dass die betroffenen Medien Fehlinformationen verbreiten und das Sanktionspaket der EU verletzen. Deutsche Behörden betonen jedoch ihre Unschuld an der Schließung des Büros eines russischen Fernsehsenders in Berlin. Der WDR sieht sich durch den russischen Schritt in seiner Berichterstattung eingeschränkt und studiert nun alternative Berichterstattungsmöglichkeiten aus Moskau. Die Herausforderungen für ausländische Journalisten in Russland sind seit Beginn des Ukraine-Konflikts gewachsen. Eine reduzierte Gültigkeitsdauer von Arbeitsakkreditierungen und dramatische Fälle, wie die Verhaftung des 'Wall Street Journal'-Reporters Evan Gershkovich, verdeutlichen das schwierige Arbeitsumfeld. Die jüngsten Entwicklungen alarmieren die deutsche Regierung, die das offensive Vorgehen Russlands als unverhältnismäßig deklariert. Sowohl WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn als auch der Deutsche Journalisten-Verband drängen auf deutliche diplomatische Gegenmaßnahmen, insbesondere auf die Intervention von Außenministerin Annalena Baerbock.