Die Aktien georgischer Banken, die an der Londoner Börse notiert sind, erlebten einen deutlichen Rückgang, nachdem die georgische Regierung überraschend entschieden hatte, die Gespräche über einen möglichen Beitritt zur Europäischen Union auszusetzen und bis 2028 auf budgetäre Zuwendungen zu verzichten. Bei den Marktteilnehmern fiel insbesondere die Aktie der TBC Bank stark ab und verzeichnete ein Minus von 7,4 Prozent, was sie an das Ende des FTSE 350 katapultierte. Auch die Bank of Georgia blieb von diesem Abwärtstrend nicht verschont und verlor 6,4 Prozent ihres Wertes. Die georgischen Staatsanleihen in US-Dollar reagierten ebenfalls sensibel auf die politischen Entwicklungen, wobei die Anleihen mit Fälligkeit 2026 leicht im Kurs sanken und bei 94,39 Cent je Dollar gehandelt wurden. Diese Marktbewegungen spiegeln die Unsicherheiten wider, die seit den umstrittenen Parlamentswahlen im Oktober zunehmen. Der Wahlsieg der Partei Georgischer Traum ist von Vorwürfen des Wahlbetrugs überschattet, die von der Opposition vehement vorgetragen werden. Der vormalige Ministerpräsident und Milliardär Bidzina Iwanischwili, der als einflussreich in der Regierung gilt, hat zuletzt die Annäherung Georgiens an Russland und China vorangetrieben. Im Zeichen dieses geopolitischen Schwenks erschütterte die Abstimmung des Europäischen Parlaments am Donnerstag die Märkte zusätzlich, da die Wahl nicht anerkannt und Sanktionen gegen zentrale Figuren der georgischen Regierung gefordert wurden. Ökonom Henry Burdon von Tellimer unterstrich die möglichen Auswirkungen für Investitionen in Georgien, obwohl kurzfristige Rückzahlungsziele nicht gefährdet erscheinen. Das Risiko geopolitischer Spannungen bleibt weiterhin ein entscheidender Faktor für Investoren.