Die Freilassung des Hongkonger Geschäftsmanns und Demokratieverfechters Jimmy Lai steht ganz oben auf der Agenda des britischen Premierministers Keir Starmer. Mit Nachdruck trug er diese Priorität bei einem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Rio de Janeiro vor. Parallel dazu versprach der designierte US-Präsident Donald Trump, sich mit "100%" für die Befreiung Lais einzusetzen. Die weltweite Aufmerksamkeit ist Lais anstehendem Gerichtsverfahren diese Woche gewiss.
In der jüngeren Vergangenheit schien es jedoch, als könnte der Fall unter dem Radar bleiben, da frühere britische Regierungen wenig Interesse zeigten. Seit Lais Inhaftierung Ende 2020 gab es bereits vier verschiedene Premierminister, die seinen Fall weitgehend ignorierten. Lai, der sich wegen angeblicher Zusammenarbeit mit ausländischen Kräften vor Gericht verantworten muss, sieht sich wiederholt mit schwierigen Anklagen konfrontiert.
Erst jüngst verurteilte ein Gericht in Hongkong 45 pro-demokratische Aktivisten zu Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. Anlass war ihre Teilnahme an einer friedlichen Vorwahl im Jahr 2020. Der Fall Lai symbolisiert somit nicht nur seinen persönlichen Kampf, sondern auch die umfassenderen politischen Spannungen zwischen China und dem Westen.