In Estland hat sich die politische Landschaft neu formiert, nachdem das bisherige Regierungsbündnis auseinandergebrochen ist. Ministerpräsident Kristen Michal verkündete auf einer Pressekonferenz den Ausschluss der Sozialdemokraten (SDE) aus der Regierung. Dieser Schritt folgt auf tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten innerhalb des bisherigen Dreierbündnisses. Das Land, das sowohl der Europäischen Union als auch der NATO angehört und an Russland grenzt, wird nun von einer Koalition aus Michals wirtschaftsliberaler Reformpartei und der liberalen Partei Eesti 200 regiert. Gemeinsam kontrollieren die beiden Parteien eine knappe Mehrheit von 52 der 101 Parlamentssitze - ein Arrangement, das Stabilität verspricht, aber auch Herausforderungen birgt. Ministerpräsident Michal betonte die Notwendigkeit wirtschaftlicher Reformen und die Sicherung der nationalen Sicherheit. Unter den geplanten Maßnahmen sind die Abschaffung der Besteuerung von Unternehmensgewinnen sowie eine Senkung der Einkommensteuer. Inmitten des anhaltenden Konflikts in der Ukraine sieht sich Estland mit wirtschaftlichen Unsicherheiten konfrontiert, die auf die nationale Sicherheit und Wirtschaft nachwirken.
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Politische Neuordnung in Estland: Reformpartei übernimmt Steuer
