03. März, 2025

Politik

Politische Neujustierung in Deutschland: Druck zur raschen Regierungsbildung wächst

Politische Neujustierung in Deutschland: Druck zur raschen Regierungsbildung wächst

Die jüngsten Spannungen zwischen den USA und der Ukraine erhöhen den politischen Druck auf Deutschland während der Regierungsbildung nach der Bundestagswahl. Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen betonte in Berlin, dass sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene raszhes Handeln erforderlich ist. "Wir können bis zur Bildung einer neuen Regierung nicht warten", so Baerbock. Wichtige Schritte zur Bereitstellung zusätzlicher Milliarden für die Verteidigung rücken in den Fokus, während die Koalitionssondierungen zwischen Union und SPD fortschreiten. Baerbock hob hervor, dass Deutschland an diesem entscheidenden Punkt Führung zeigen müsse. Sie appellierte an alle demokratischen Parteien und betonte die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen amtierender und zukünftiger Bundesregierung. Bereits am Sonntag nach der Hamburg-Wahl soll die Sondierungsrunde wieder aufgenommen werden. Die Außenministerin verurteilte die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufs Schärfste. Sie bezeichnete die Situation als den Beginn einer "neuen Zeit der Ruchlosigkeit" und warnte vor einer falschen Einschätzung der Feinde. Kanzler Olaf Scholz bekräftigte daraufhin die Unterstützung Deutschlands und Europas für die Ukraine und unterstrich dies durch sein bevorstehendes Treffen bei einer Ukraine-Konferenz in London. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnte ebenfalls zur Eile bei der Regierungsbildung angesichts der jüngsten Entwicklungen im Weißen Haus. Er betonte die Notwendigkeit einer starken Regierung, um die Ukraine vor einer möglichen Unterwerfung zu schützen. Auch andere politische Akteure wie Vizekanzler Robert Habeck und der SPD-Politiker Michael Roth sprachen sich für ein schnelles Vorgehen aus, um notwendige Verteidigungsmaßnahmen zu ergreifen. Union-Politiker Johann Wadephul hob die Bedeutung einer klaren Priorisierung im politischen Handeln hervor, um die Verteidigungs- und Handlungsfähigkeit Europas zu gewährleisten. Baerbock forderte schließlich vom bevorstehenden EU-Gipfel Entscheidungen zu einem umfassenden Finanzpaket für die Ukraine sowie massive Investitionen in die gemeinsame Verteidigungsfähigkeit. Eine enge Zusammenarbeit insbesondere mit Frankreich, Großbritannien und Polen sei essentiell.