Mit Spannung wurden die jüngsten Kongresswahlen in den Vereinigten Staaten erwartet, und nun liegen erste Prognosen vor: Den Berichten von NBC und CNN zufolge haben die Republikaner ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus beibehalten. Diese Entwicklungen basieren auf Auswertungen von Wählerbefragungen sowie den ersten Ergebnissen der Stimmauszählungen. Die Nachrichtenagentur AP hat sich jedoch mit einer vorläufigen Verkündung des Wahlausgangs zurückgehalten.
Für den designierten US-Präsidenten Donald Trump bedeutet dies eine strategische Stärkung seiner politischen Handlungsfähigkeit im Kongress. Bereits am Wahlabend hatten die Republikaner die Kontrolle über den Senat zurückerlangt, der zuvor nur von einer minimalen demokratischen Mehrheit gelenkt wurde. Die doppelte Mehrheit in beiden Kammern erleichtert es Trump, sein politisches Programm ohne signifikante Blockaden durch die Demokraten voranzutreiben. Zentrale Gesetzesinitiativen sowie die rasche Bestätigung von Regierungsmitgliedern und Richtern könnten dadurch erheblich begünstigt werden. Beobachter warnen jedoch, dass mit dem Wegfall von Widerständen auch autoritär anmutende Bestrebungen Trumps an Dynamik gewinnen könnten.
Der Einfluss der rechtskonservativen Denkfabrik Heritage Foundation, insbesondere deren Handbuch "Project 2025", wird in diesem Kontext besonders kritisch beobachtet. Dieses Dokument formuliert radikale Vorschläge zur Umgestaltung staatlicher Strukturen und könnte theoretisch als Fahrplan für umfassende Reformen unter einem konservativen Präsidenten dienen. Auch wenn Trump offiziell auf Distanz zu dem Manifest geht, sind zahlreiche Überschneidungen mit seiner Agenda erkennbar – darunter Steuersenkungen, Massenabschiebungen und das Zurückdrehen klimapolitischer Maßnahmen. Ebenso gilt die Debatte um das Abtreibungsrecht als potenzielles Zankapfelthema, bei dem sich Trump bislang ambivalent geäußert hat.
Die Wahlen zum Repräsentantenhaus fanden zeitgleich mit den Senats- und Präsidentschaftswahlen statt, wobei sämtliche 435 Sitze der Kammer neu vergeben wurden und 34 der 100 Senatssitze zur Disposition standen.