Nach dem durchgeführten Misstrauensvotum sind Neuwahlen in Deutschland nun beschlossene Sache, was in der politischen Landschaft für reichlich Bewegung sorgt. Dabei fahren die Parteien in bewährter Manier große Geschütze auf, um die Wähler für sich zu gewinnen. Doch die Versprechungen und ideologischen Schlagworte, mit denen um Zustimmung geworben wird, könnten sich in den nachfolgenden Koalitionsgesprächen schnell verflüchtigen.
Im Fokus stehen auch die Kanzlerkandidaten, die alles andere als frischen Wind versprechen. Olaf Scholz von der SPD scheint entschlossen, seine Anhänger zu mobilisieren, doch sein Ruf als Krisenkanzler der Ampelkoalition eilt ihm voraus. In der Union bekommt Friedrich Merz die Chance, seine politische Vergangenheit unter Angela Merkel zu überwinden und neue Impulse zu setzen.
Besonders lautstark geht es bei der AfD zu: Alice Weidel hat sich darauf vorbereitet, mit scharfen Worten gegen das etablierte politische System zu schießen. Auch bei den Grünen bleibt es spannend: Die kürzlich entmachtete Parteivorsitzende Ricarda Lang setzt auf eine reifere Ansprache an die Bürger. Gleichzeitig fragen sich viele, warum ausgerechnet der oft als „Märchenonkel“ betitelte Robert Habeck die Spitzenkandidatur übernommen hat.