Der ehemalige Leiter des einst vielversprechenden Libra-Projekts von Meta, David Marcus, wirft einen ernüchternden Blick auf das Scheitern des Krypto-Vorhabens. In einem Beitrag mit dem Titel „Wie Libra getötet wurde“ stellt Marcus dar, dass nicht etwa regulatorische Hürden, sondern vielmehr politische Mächte der entscheidende Faktor für das Ende des Projekts waren.
Laut Marcus stand hinter der Beendigung von Libra maßgeblich der Druck hoher politischer Akteure in den USA. Er beschuldigt insbesondere die damalige Finanzministerin Janet Yellen, Federal Reserve Chairman Jerome Powell unter Druck gesetzt zu haben. Marcus behauptet, Powell sei gewarnt worden, dass jegliche Unterstützung für Libra einem „politischen Selbstmord“ gleichkäme. Diese politische Einmischung soll letztlich ausreichend gewesen sein, um das innovative Projekt, das sämtliche regulatorischen Vorgaben bis 2021 erfüllt hatte, zum Erliegen zu bringen.
Libra, das im Jahr 2019 vorgeschlagen wurde, hatte das ambitionierte Ziel, eine kryptowährungsbasierte Stablecoin für die finanziell unterversorgten Bevölkerungsgruppen der Welt zu schaffen. Trotz eines schnellen Anstiegs von Partner- und Nutzerzahlen stieß der Service auf erheblichen Widerstand von Regulierungshütern und Gesetzgebern. Dadurch gerieten auch Partnerschaften mit namhaften Unternehmen wie PayPal und Mastercard ins Wanken, bis sie schlussendlich verabschiedet wurden. Anfang 2022 verkaufte Meta die verbleibenden Libra-Projektwerte für 182 Dollar an Silvergate Bank und stellte das Vorhaben endgültig ein. Marcus lenkt die Aufmerksamkeit darauf, dass politische Kräfte das Potenzial besitzen, die Zukunft innovativer Technologien in der Finanzbranche maßgeblich zu beeinflussen.