Politische Gespräche in Istanbul: Neue Töne zwischen Berlin und Ankara?

Am Wochenende wird Bundeskanzler Olaf Scholz in Istanbul mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zusammentreffen. Die Agenda der Gespräche ist breit gefächert und reicht von Migration über Nahost bis hin zu sicherheitsrelevanten Themen, wie es aus der Vorabkommunikation der türkischen Seite hervorgeht. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Migrationsthematik, bei der Berlin auf die Kooperation Ankaras bei Abschiebungen setzt. Im Gegenzug hofft die Türkei auf Fortschritte beim möglichen Erwerb von Eurofighter-Kampfjets. Die Zusammenarbeit könnte für beide Seiten von Vorteil sein und eventuell einen Wendepunkt in den bilateralen Beziehungen markieren. Ein weiteres Thema, das zur Sprache kommen soll, betrifft die Rolle der Türkei als Partner innerhalb der NATO und ihre Beziehungen zu Russland. In dieser Hinsicht könnte die Türkei als Brückenbauer fungieren, da Scholz betont, mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin über einen gerechten Frieden in der Ukraine verhandeln zu wollen. Spannungen zeichnen sich hingegen in der Diskussion um den Nahostkonflikt ab. Erdogan, der enge Kontakte zur Hamas pflegt, kritisiert die deutsche Regierung für ihre Unterstützung Israels – dies birgt ein erhebliches Potenzial für kontroverse Diskussionen.