Politische Erdbeben in Japan: LDP verliert parlamentarische Mehrheit

Japan steht vor ungewissen Zeiten, nachdem die liberaldemokratische Partei (LDP) und ihr Koalitionspartner Komeito ihre komfortable Mehrheit im Parlament verloren haben. In einem überraschenden Wahlausgang entzog die Wählerschaft der regierenden Koalition das Vertrauen und stürzte Premierminister Shigeru Ishiba in eine prekäre Lage. Die Wahlergebnisse sind das schlechteste Ergebnis für die LDP seit 15 Jahren und könnten den Premierminister zur Aufgabe seines Amtes zwingen. Der durch Ishibas Einberufung einer vorgezogenen Wahl entfachte Versuch, die Folgen eines Schmiergeldskandals hinter sich zu lassen, führte zur politischen Niederlage. Mit nur 191 Sitzen für die LDP und weiteren 24 für Komeito verfehlte die Koalition die erforderliche Mehrheit von 233 Sitzen im Unterhaus signifikant. Analysten äußerten sich überrascht über das Ausmaß der Niederlage, die das brodelnde Missfallen über stagnierende Löhne und steigende Lebenshaltungskosten widerspiegelt. „Angesichts der Ergebnisse ist es wahr, dass die Wähler uns ein hartes Urteil ausgestellt haben, das wir demütig akzeptieren müssen“, kommentierte Ishiba gegenüber dem Sender NHK. Ökonomen warnen vor erhöhter Marktvolatilität in Tokio, ausgelöst durch die strenge Abstrafung der LDP durch die Wähler.