27. September, 2024

Politik

Politische Entwicklungen in New York: Ein Blick auf Trump und Adams

Politische Entwicklungen in New York: Ein Blick auf Trump und Adams

Während Donald J. Trump im Frühjahr 2023 zu einer siebenstündigen Zeugenaussage in einem Betrugsprozess in Lower Manhattan unterwegs war, wurde er von Menschenmassen mit dem Ruf "New York hasst dich" empfangen. Diese Abneigung gegen den ehemaligen Präsidenten ist seit seiner Präsidentschaftskandidatur 2016 bekannt, bei der rund 79 Prozent der New Yorker Wähler Hillary Clinton favorisierten. Trotz dieser Feindseligkeit wählte die Stadt Eric Adams zum Bürgermeister, der gewisse Sympathien für Trumps politische Taktiken hegt.

Ungeachtet ihrer politischen Differenzen teilen Trump und Adams bemerkenswerte Ähnlichkeiten in Persönlichkeit und Stil und befinden sich nun in ähnlichen schwierigen Situationen. Beide Männer sind "Erste" in ihrer Art: Trump ist der erste ehemalige Präsident, der wegen Verbrechen verurteilt wurde, in seinem Fall wegen der Zahlung von Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels. Adams wiederum ist der erste amtierende Bürgermeister von New York City in der modernen Geschichte, der wegen unrechtmäßiger Wahlkampfbeiträge angeklagt wurde.

Die Warnsignale hätten die Wähler nicht ignorieren sollen. Schon als State Senator zog Adams die kritische Aufmerksamkeit des New Yorker Generalinspekteurs auf sich. In einem 308-seitigen Bericht wurde ihm damals "äußerst schlechtes Urteilsvermögen" vorgeworfen, als es um die Auswahl eines Betreibers für ein Casino bei der Aqueduct-Rennbahn in Queens ging.

Der Bürgermeister, dessen Verwaltung sich in den letzten Wochen zunehmend in Schwierigkeiten befand, trat vor fast drei Jahren sein Amt im Stil eines Selbstdarstellers an, ähnlich wie Trump. In einer Rede am dritten Tag seiner Amtszeit erwähnte Adams beinahe ein Dutzend Mal seinen "Swagger" und dessen Bedeutung für die Stadtverwaltung. Bereits vor seiner Amtszeit bezeichnete er sich selbst als "die Zukunft der Demokratischen Partei" und verglich sich einst sogar mit Jesus.

Gleich dem 45. Präsidenten positionierte sich Adams, ein ehemaliger Polizist, nicht nur als Verfechter von Recht und Ordnung, sondern auch als Schilderer einer düsteren Stadtvision, in der anständige Bürger gegen eine kriminelle Unterwelt ankämpfen. Während seines Wahlkampfs 2021 warf Victoria Davis, die Schwester von Delrawn Small, der 2016 von der Polizei erschossen wurde, Adams vor, "mit Angst zu spielen." Diese Rhetorik setzte er im vergangenen Jahr fort, als er erklärte, die aus Texas ankommenden Migranten würden New York City "zerstören."

Die Mehrheit dieser Migranten stammt aus Lateinamerika. 2023 registrierte die New Yorker Polizei mehr Kontrollen von Bürgern als in einem Jahrzehnt – insgesamt 16.971 – wobei 89 Prozent der Betroffenen Schwarze oder Latinos waren.