Die Aktienmärkte in Deutschland starten stabil in die neue Woche, nachdem sie zum Ende der Vorwoche von einem milliardenschweren Investitionspaket für Verteidigung und Infrastruktur profitiert hatten. Diese politische Einigung löste Freude über mögliche volle Auftragsbücher bei zahlreichen Unternehmen aus und kletterte um 1,9 Prozent, was fast alle Verluste der vorangegangenen Tage wettmachte. Der europäische Index Stoxx Europe 600 musste hingegen ein Minus von 1,2 Prozent hinnehmen.
Der DAX begann die aktuelle Woche auf dem Niveau von etwa 23.000 Punkten. In den USA zeigten die großen Indizes am Freitag ebenfalls eine Erholung, nachdem ein Regierungsstillstand vermieden werden konnte. Allerdings bleibt die Unsicherheit bestehen: Der S&P 500 verzeichnete ein Minus von 2,3 Prozent und der Nasdaq 100 fiel um 2,5 Prozent. Der asiatische Markt hingegen konnte aufatmen; mit einem schwächeren Yen legte der Nikkei-225 um 1,3 Prozent zu, und auch der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 1 Prozent.
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt ist die geplante Grundgesetzänderung, die für die Milliardeninvestitionen nötig ist und am Dienstag im Bundestag zur Abstimmung steht. Heiner Herkenhoff vom Bundesverband deutscher Banken sieht darin ein positives Signal, warnt jedoch vor der Ineffizienz ohne notwendige Reformen in Bürokratie und Regulierung. Schnelligkeit und Wettbewerbsfähigkeit seien entscheidend, um das volle Potenzial des Pakets auszuschöpfen.
Zur Wochenmitte rückt das Augenmerk auf die Notenbanken. Besonders die Sitzung der US-Notenbank wird mit Spannung erwartet. Unvorhersehbare politische Entscheidungen in den USA schüren Unsicherheiten und schüren Rezessionsängste. Der S&P 500 ist mittlerweile unter seine 200-Tage-Linie gefallen, was in der Vergangenheit oft ein Indikator für langfristige Marktschwächen war.
Der DAX zeigt in diesem Jahr bereits merkbare Schwankungen; an insgesamt 19 Tagen schwankte er um mehr als ein Prozent gegenüber dem Vortag. Dennoch bleibt der Index im Aufwärtstrend mit einem Zuwachs von über 15 Prozent seit Jahresbeginn. Die Commerzbank empfiehlt, die Unterstützung bei 22.200 Punkten zu beachten. Interessanterweise neigen die Aktienmärkte momentan zu einer negativen Stimmung, was Erinnerungen an September 2022 weckt.