18. Oktober, 2024

Politik

Politische Brisanz um McKinsey: Senatoren fordern Ermittlungen in den USA

Politische Brisanz um McKinsey: Senatoren fordern Ermittlungen in den USA

Der Druck auf die renommierte Unternehmensberatung McKinsey nimmt zu, nachdem führende republikanische Politiker des US-amerikanischen Kongresses eine Untersuchung des Justizministeriums gefordert haben. Hintergrund sind mutmaßliche Verstöße gegen Bundesgesetze, die aus der parallelen Arbeit McKinseys für den Pentagon und in China resultieren könnten. Eine von der Financial Times eingesehene Schreiben an den US-Justizminister Merrick Garland, unterzeichnet von wichtigen Köpfen des Ausschusses zur Überwachung der Kommunistischen Partei Chinas und zwei US-Senatoren, stellt in Frage, ob McKinsey Transparenzpflichten missachtete und den Kongress in die Irre führte.

Die Forderung nach einer Untersuchung intensiviert die politische Kontroverse um McKinsey, dessen umfangreiche Beratertätigkeit für das US-Militär kritisch beäugt wird, insbesondere im Hinblick auf die Aktivitäten in China, die als potenzielles Risiko für die nationale Sicherheit der USA angesehen werden. Diese Herausforderungen für McKinsey gesellen sich zu den rechtlichen Auseinandersetzungen aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Opioid-Produzenten Purdue Pharma, die bereits strafrechtliche Ermittlungen und kostspielige Vergleiche nach sich zogen.

Seit 2008 hat McKinsey Aufträge im Wert von fast einer halben Milliarde Dollar vom US-Verteidigungsministerium erhalten, die Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte ist obligatorisch. Ein Brief, unterschrieben von John Moolenaar und den Senatoren Marco Rubio und Joni Ernst, weist darauf hin, dass McKinsey diesbezüglich versagt haben könnte. Auch wird auf Arbeiten für chinesische Staatsunternehmen verwiesen, die von den USA als sicherheitsgefährdend eingestuft sind.

Besonderes Augenmerk lenkt der Brief auf die frühere Aussage des globalen Managing Partners Bob Sternfels vor dem Kongress, die in Zweifel gezogen wird. In US-Insolvenzverfahren aufgetauchte rechtliche Dokumente scheinen eine Geschäftsbeziehung mit der chinesischen Zentralregierung anzudeuten, was im Kontrast zu Sternfels' Aussagen steht. Die Gesetzgeber fordern nun eine gründliche Untersuchung der Rechtslage und die Überprüfung der zukünftigen Militärtauglichkeit von McKinsey in den USA.

Das Justizministerium und das Verteidigungsministerium haben bisher keine Stellungnahme dazu abgegeben. McKinsey hingegen betont, dass die Aussagen von Bob Sternfels korrekt seien und dass man bereits die Arbeiten mit chinesischen Staatsunternehmen zurückfährt, um den Fokus vermehrt auf multinationale Kunden zu legen.