Deutschland steht vor großen Herausforderungen, und viele Bürger hatten gehofft, dass die Politik nach den Wahlen den erforderlichen Wandel rasch und entschlossen angehen würde. Doch die Realität sieht anders aus: Während sich Union und SPD zügig auf eine erneute Zusammenarbeit verständigten, schien dieser Optimismus lediglich ein kurzes Aufflackern zu sein. In den darauf folgenden Verhandlungen blieben die erhofften grundlegenden Neuerungen überraschend aus. Besonders die Rolle der Grünen bei den Koalitionsgesprächen wirft Fragen auf. Nachdem sie einerseits den gestiegenen Schulden für Verteidigung zustimmten, blockieren sie andererseits dringende Infrastrukturinvestitionen, solange ihre umweltpolitischen Anforderungen nicht erfüllt sind. Dieses Verhalten wirkt wie ein Nachspiel zu den Enttäuschungen der Wahlnacht und stößt angesichts des dringenden Reformbedarfs bei vielen auf Unverständnis. In dieser Gemengelage aus stockenden Verhandlungen und unproduktiven Diskussionen droht ein Sinnbild für die festgefahrene politische Kultur zu entstehen. Viel ersehnte Erneuerung und frische Impulse bleiben bisher aus, was bei den Wählern Frustration auslöst und populistischen Stimmen Nahrung bietet.
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Politik im Wandel: Der steinige Weg zu einer neuen Regierungskoalition
