22. Oktober, 2024

Politik

Polen zieht die Reißleine: Schließung des russischen Generalkonsulats in Posen

Polen zieht die Reißleine: Schließung des russischen Generalkonsulats in Posen

In einem bemerkenswerten diplomatischen Schritt hat Polen das russische Generalkonsulat in Posen, auch bekannt als Poznan, geschlossen. Außenminister Radoslaw Sikorski erklärte in Warschau, dass die Anwesenheit der Generalkonsulatsmitarbeiter in der westpolnischen Stadt nicht länger toleriert wird. Sikorski berief sich dabei auf Informationen, die darauf hindeuten, dass Russland an Sabotageversuchen sowohl in Polen als auch in verbündeten Ländern beteiligt sein soll.

Konkrete Vorwürfe richten sich gegen einen Fall in Breslau, wo ein ukrainischer Staatsbürger aus Odessa verdächtigt wird, im Dienste des russischen Geheimdienstes einen Sabotageakt vorbereitet zu haben. Der besagte Verdächtige soll ein Brandanschlag auf ein örtliches Farbenwerk geplant haben, bevor er rechtzeitig vom polnischen Inlandsgeheimdienst gestoppt wurde.

Einem Bericht der polnischen Zeitung "Gazeta Wyborcza" zufolge, soll der russische Geheimdienst im Internet gezielt nach Personen suchen, die bereit sind, Brandanschläge in EU-Ländern und den USA durchzuführen. Für den vereitelten Brandanschlag in Breslau soll eine Summe von umgerechnet mehr als 4.600 Euro geboten worden sein.

Aktuell gibt es in Polen etwa 20 offene Verfahren im Zusammenhang mit russischer Sabotage. Außenminister Sikorski fordert von Russland das Ende des "hybriden Krieges", bleibt jedoch entschlossen, zukünftige Maßnahmen abzuwägen. Polen, als Mitglied sowohl der EU als auch der NATO, positioniert sich als treuer Unterstützer der Ukraine, was seitens des Kremls als feindliche Haltung gewertet wird.