04. Dezember, 2024

Pharma

Pneumonie-Ausbruch in Großbritannien: Deutlicher Anstieg und veränderte Testmethoden

Pneumonie-Ausbruch in Großbritannien: Deutlicher Anstieg und veränderte Testmethoden

Großbritannien steht inmitten eines signifikanten Anstiegs von Pneumonie-Fällen, wie die neuesten Daten der UK Health Security Agency (UKHSA) belegen. Bereits im Jahr 2019-20 ereignete sich ein letzter großer Ausbruch, doch die 2024 gemeldeten Fälle haben dessen Zahl um ein Dreifaches übertroffen. Verantwortlich für diese Lungeninfektion ist Mycoplasma pneumoniae, die besonders Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem betrifft. Bemerkenswert ist der Anstieg der Krankenhausaufnahmen für M. pneumoniae zwischen Oktober 2023 und Februar 2024 um 461%. Dabei stellt sich heraus, dass insbesondere Kinder im Alter von null bis 14 Jahren betroffen sind. Im Januar, dem üblichen Höhepunkt für Pneumonie in Europa, trugen soziale Aktivitäten in Innenräumen und Reisen zur Verbreitung bei. Experten von GlobalData prognostizieren, dass die Fälle unter Kindern bis Januar 2025 weiter zunehmen werden, sofern keine Eindämmungsmaßnahmen ergriffen werden. Eine Bedeutung kommt der Veränderung der Testmethoden zu, die seit der Covid-19-Pandemie durchgeführt wurden. Gegenüber der vorangegangen Epidemie stieg der Anteil der PCR-Tests von 32,6% auf beeindruckende 89,4%. Auch die Einführung neuer Stämme oder Veränderungen der Gemeinschaftsimmunität könnten eine Rolle spielen. Kinder erhalten seit August 2002 eine Empfehlung zur Impfung gegen M. pneumoniae, was durch die Pneumokokken-Konjugat-Impfung (PCV) sichergestellt wird. Diese schützt gegen Krankheiten wie Pneumonie, Meningitis und Ohreninfektionen. Die Impfquote zeigt, dass 93,5% der Kinder bis zum Alter von zwölf Monaten die notwendige Impfung erhalten haben und 88,6% bis zum 24. Lebensmonat.