Die PNC Financial Services Group hat überraschend angekündigt, ihr Filialnetzwerk weit umfangreicher ausbauen zu wollen als ursprünglich geplant. Die Super-Regionalbank erhöht ihre Investitionen um beeindruckende 500 Millionen US-Dollar, um in Städten wie Atlanta, Charlotte, Orlando, Phoenix, Raleigh und Tampa über 100 neue Filialen zu eröffnen sowie 200 bestehende Standorte in den kommenden fünf Jahren zu modernisieren. Damit verdoppelt sich der Umfang der stetig wachsenden Infrastrukturpläne des Unternehmens aus Pittsburgh, das bereits ein Investitionsvolumen von einer Milliarde US-Dollar in neue und renovierte Filialen in den Metropolen Austin, Dallas, Denver, Houston, Miami und San Antonio angekündigt hatte. In Miami selbst wird die geplante Anzahl an neuen Standorten von fünf auf 40 erhöht, als Reaktion auf den bisherigen Erfolg in dieser dynamischen Metropole. Michael Lyons, Präsident von PNC, betonte auf der BancAnalysts of Boston-Konferenz, dass in der heutigen Bankenwelt Wachstum und Skalierung unerlässlich seien. Der Fokus liege auf verantwortungsvollem und profitablen Wachstum, nicht auf dem Rückzug von Marktanteilen. PNC, die achtgrößte Bank der USA mit einer Bilanzsumme von fast 565 Milliarden US-Dollar, verfügt über das viertgrößte Filialnetz des Landes. Analysten wie Scott Siefers von Piper Sandler sehen den Schritt als klares Signal der Branche, sich gegen die Dominanz etablierter und aufstrebender nationaler Wettbewerber zu behaupten. Auch JPMorgan Chase, bei Vermögen die größte Bank der Nation, befindet sich inmitten einer eigenen, ambitionierten Expansionsphase. Während PNC früher stark auf Übernahmen setzte, wie etwa 2021 mit der Akquisition der US-Sparte von Banco Bilbao Vizcaya Argentaria, steht aktuell ein organisches Wachstum im Vordergrund. Die zukünftige regulatorische Umgebung und mögliche Veränderungen, insbesondere unter einer möglichen zweiten Trump-Regierung, könnten allerdings neue Dynamiken im Bereich Fusionen und Übernahmen schaffen.