29. September, 2024

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Plug Power: Eine Wasserstoff-Aktie mit Potential und Hürden

Plug Power: Eine Wasserstoff-Aktie mit Potential und Hürden

Die Wasserstoff-Aktie Plug Power steht im Zentrum einer potenziellen Revolution, die darauf abzielt, die Weltwirtschaft auf nachhaltigere Energien umzustellen. Laut einem aktuellen Bericht von der globalen Beratungsfirma McKinsey & Co, wird die weltweite Nachfrage nach sauberem Wasserstoff bis zum Jahr 2050 erheblich steigen, doch wird der Ausbau der Infrastruktur und technologische Fortschritte erforderlich sein, um diese Nachfrage zu decken. Plug Power befindet sich in einer guten Position, um diese Entwicklungen zu fördern und langanhaltendes Wachstum zu erleben.

Mit einer Marktkapitalisierung von nur 1,8 Milliarden US-Dollar hat Plug Power großes Aufwärtspotenzial. Eine weitere globale Beratungsfirma, Deloitte, prognostiziert, dass der weltweite Wasserstoffmarkt bis zum Jahr 2050 auf 1,4 Billionen US-Dollar anwachsen könnte. Spannend ist jedoch die Frage, was in den kommenden drei Jahren geschehen wird. Das wahre Wachstumspotenzial von Plug Power könnte überraschen.

Während Wind- und Solarenergie die meiste Aufmerksamkeit erhalten, hat Wasserstoff als Energieträger die Chance, die Welt von fossilen Brennstoffen zu lösen. Wasserstoff ist besonders nützlich, um schwer zu reduzierende Sektoren zu dekarbonisieren, wie etwa Asphalt, Zement, Stahl, Schifffahrt und Luftfahrt. Dies sind Bereiche, in denen die Umstellung auf erneuerbare Energien besonders schwierig ist.

Wasserstoff ist aus zwei Gründen eine gangbare Alternative: Er hat eine wesentlich höhere Energiedichte als Batterien, was ihn für den Einsatz im Transportwesen und in der Luftfahrt besonders geeignet macht. Zudem erfordert die Produktion in Sektoren wie Stahlherstellung, Zementproduktion und Petrochemie sehr hohe Temperaturen, oft über 1.000 Grad. Wasserstoff kann diese hohen Temperaturen erzeugen, während elektrische Energie – sei sie sauber oder nicht – dabei Schwierigkeiten hat.

Dennoch befindet sich die Nachfrage nach Wasserstoff noch in einem frühen Stadium. Die Prognosen von Deloitte und McKinsey & Co, die bis 2050 reichen, verdeutlichen, wieviel Zeit für den Durchbruch der Wasserstoffwirtschaft benötigt wird. Wasserstoffkraft ist derzeit noch nicht wettbewerbsfähig mit fossilen Brennstoffen und kann sowohl sauber als auch schmutzig produziert werden. Zudem erfordert die Nutzung von Wasserstoff eine umfangreiche Infrastruktur, angefangen bei der Produktion über den Transport bis hin zur Verteilung, sowie eine Bereitschaft seitens der Endverbraucher, diesen Brennstoff zu akzeptieren.

Plug Power hat einen frühen Start hingelegt. Das Unternehmen wurde 1997 gegründet und ging 1999 an die Börse, mitten im Dotcom-Boom. Langfristige Investoren wurden bisher nicht sonderlich belohnt. Wer beim Börsengang dabei war, hätte heute nur noch 1,25 % seines ursprünglichen Kapitals.

In den kommenden Jahren wird sich Plug Power mit denselben Herausforderungen konfrontiert sehen wie seit seiner Gründung. Trotz aller Versprechungen ist die Wasserstoffwirtschaft ihrer Zeit noch voraus, und ein Wendepunkt ist noch nicht in Sicht. Goldman Sachs schätzt Plug Powers Eigenkapital-Dauer – die gewichtete durchschnittliche Dauer seiner Cashflows – auf etwa 26 Jahre.

Das ist eine lange Wartezeit, in der zudem erhebliche Verwässerungen zu erwarten sind. In den letzten Jahrzehnten hatten die Aktien von Plug Power Schwierigkeiten, nicht nur aufgrund mangelnder Profitabilität, sondern auch wegen der massiven Verwässerung, die notwendig war, um das Unternehmen über Wasser zu halten.

Kurzfristig gibt es wenige bedeutende Katalysatoren. Das Aufbringen von Kapital wird weiterhin eine Herausforderung darstellen, und das Management wird vermutlich die Potenziale der Wasserstoffwirtschaft hervorheben. Selbst wenn diese Wirtschaft plötzlich durchstarten sollte, gibt es keine Garantie, dass gerade die Technologie von Plug Power sich durchsetzen wird.

Wo wird Plug Power in drei Jahren stehen? Wahrscheinlich an ähnlicher Stelle wie heute: Auf der Suche nach Finanzierung, in der Hoffnung, dass ein Wendepunkt in der Wasserstoffwirtschaft schneller kommt als erwartet.