FBI-Direktor Chris Wray wird im kommenden Jahr sein Amt niederlegen, nachdem der designierte republikanische Präsident Donald Trump angekündigt hatte, ihn durch den temperamentvollen Kash Patel ersetzen zu wollen. Wrays Rückzug kommt auf Trumps Bestreben, das FBI neu zu gestalten und persönliche Rachefeldzüge gegen politische Gegner durchzuführen – beides zentrale Punkte seiner Agenda. Während Wrays Amtszeit war er mitunter das Ziel scharfer Kritik aus Trumps Lager, besonders nach der FBI-Durchsuchung von Trumps Anwesen in Florida. Diese Aktion führte zu Ermittlungen gegen den ehemaligen Präsidenten, die jedoch eingestellt wurden, nachdem Trump erneut ins Amt gewählt wurde. Trotz Anfeindungen durch Trump und seine Verbündeten hielt Wray an seiner neutralen Haltung fest und bestritt Vorwürfe politischer Voreingenommenheit. Trump hat jüngst bekannt gegeben, dass Patel, der durch sein Engagement im Justizministerium bekannt ist, seine Vision einer dramatischen Neuausrichtung des FBI umsetzen soll. Trotz fehlender Erfahrung in der Bundesbehörde plant Patel wesentliche Änderungen in der Struktur und Funktion des FBI. In den letzten Jahren stand Wray zudem einer Reihe von Herausforderungen gegenüber, darunter die Aufklärung der Angriffe vom 6. Januar 2021 auf das Kapitol. Der scheidende FBI-Chef hat sich auch wiederholt zu den Gefahren durch China geäußert, die er als eine der größten Bedrohungen für die USA ansieht. Zahlreiche bedeutende Stationen markieren Wrays Karriere, angefangen als Staatsanwalt, bis hin zu seiner Zeit als Leiter der Kriminalabteilung im Justizministerium. Mit seiner Ankündigung legt Wray den Grundstein für einen neuen Abschnitt in der Geschichte der US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörde. Es bleibt abzuwarten, welche Richtung das FBI unter der zukünftigen Führung einschlagen wird.