Nach dem Konkurs des einst drittgrößten deutschen Reiseveranstalters FTI zeigt sich ein klarer Fortschritt bei der Auszahlung von Entschädigungen. Laut Angaben des Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) haben mittlerweile rund 90 Prozent der betroffenen Kunden, die eine Entschädigung beantragt haben, diese auch erhalten. Von insgesamt 135.000 eingegangenen Anträgen sind mehr als 120.000 abgearbeitet. Die Summe der bisher ausgezahlten Entschädigungen beläuft sich auf über 160 Millionen Euro. Der DRSF plant, die restlichen Anträge bis Ende November abzuschließen. Gleichwohl bleiben viele Anspruchsberechtigte zurückhaltend, was die Antragsstellung betrifft, wie Ali Arnaout, Geschäftsführer des DRSF, berichtet. Von den gemeldeten 216.000 berechtigten Kunden wurden über 190.000 kontaktiert, jedoch steht von über einem Viertel eine Reaktion noch aus. Arnaout vermutet, dass einige Kunden möglicherweise bereits im Reisebüro entschädigt wurden. Infolgedessen könnte die endgültige Anzahl der Anspruchsberechtigten ebenso wie das gesamte Erstattungsvolumen geringer ausfallen als ursprünglich angenommen. FTI, einst nach Tui und Dertour der drittgrößte deutsche Player der Reisebranche, erklärte im Juni Insolvenz und stornierte im Anschluss alle gebuchten Reisen. Der von der DRSF gebotene Schutz bezieht sich ausschließlich auf Pauschalreisen, nicht aber auf individuell gebuchte Reiseleistung wie Unterkunft, Flüge oder Mietwagen. Somit bleibt dieser Aspekt unverändert ein Risiko für Verbraucher.