19. März, 2025

Wirtschaft

Plastikindustrie in Deutschland: Innovativ trotz Gegenwind

Plastikindustrie in Deutschland: Innovativ trotz Gegenwind

Die deutsche Kunststoffindustrie steht vor großen Herausforderungen. Zwar konnte sie die Produktionsmenge im Jahr 2024 um drei Prozent steigern, doch führte starker Wettbewerb und eine schwache Nachfrage dazu, dass die Preise und damit der Branchenumsatz um drei Prozent auf 26,7 Milliarden Euro fielen, wie der Branchenverband Plastics Europe Deutschland berichtet. Diese Entwicklung folgt auf ein noch deutlicheres Umsatzminus von 21,9 Prozent im Jahr 2023.

Trotz der etwa 56.000 Beschäftigten der Branche gestalteten sich die Aussichten für eine Erholung schwierig. Verbandschef Ralf Düssel prognostiziert sogar eine leicht sinkende Produktionsmenge im laufenden Jahr. Insbesondere die schwache Nachfrage aus der Auto- und Bauindustrie, selbst von schleppender Erholung betroffen, trübt die Prognosen. Auch für das Jahr 2025 wird keine deutliche Besserung erwartet.

Plastikprodukte aus Deutschland finden hauptsächlich Verwendung in Verpackungen (30 Prozent), im Bauwesen (24 Prozent) und in der Automobilindustrie (11 Prozent). Weitere Abnehmer sind Elektroartikel, Spielzeug, Medizinprodukte und Möbel. Dennoch erschweren Faktoren wie hohe Energiekosten, komplexe Steuer- und Abgabenstrukturen sowie umfassende Bürokratie die Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt. Düssel fordert daher von der Politik verbesserte Rahmenbedingungen, um die heimische Industrie zu stärken.

Trotz dieser Widrigkeiten zeigt sich die deutsche Kunststoffbranche als innovativ. Die starken Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in Zusammenarbeit mit Hochschulen werden als Schlüssel zur Konkurrenzfähigkeit angesehen.