In einer eindringlichen Rede appellierte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius an die internationale Gemeinschaft, die Unterstützung der Ukraine nicht zu vernachlässigen. Bei einer Wahlkampfveranstaltung der SPD in Marburg betonte er die Dringlichkeit der Lage und warnte davor, dass ein Zurückziehen der Hilfe für die Ukraine fatale Konsequenzen haben könnte. 'Ein freies, souveränes und demokratisches Land wie die Ukraine wäre ohne unsere Unterstützung in großer Gefahr', erklärte er. Die Frage, welches Land als nächstes betroffen sein könnte, sei dann offen. Pistorius hob hervor, dass obwohl der Wunsch nach Frieden verständlich sei, die Türen für Verhandlungen jederzeit offen bleiben sollten. Allerdings dürfe dies nicht zu den Konditionen geschehen, die von Russlands Präsident Wladimir Putin diktiert werden. Der Minister machte deutlich, dass Deutschland vor allem 'abwehrbereit' bleiben müsse und eine Stärkung der eigenen Verteidigungsfähigkeiten unabdingbar sei. Mit Blick auf gewisse Parteien, deren Namen er bewusst ausließ, warnte Pistorius vor der Bedrohung, die von der Instrumentalisierung demokratischer Institutionen durch Moskau ausgehe. Er unterstrich, dass eine hybride Kriegsführung bereits im Gang sei. Russland schrecke nicht davor zurück, diese politischen Randgruppen zu unterstützen und digitale Kanäle für seine Propaganda zu nutzen. 'Desinformationen dürfen bei uns keinen Raum finden', schloss der Verteidigungsminister eindringlich.