Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien sieht Verteidigungsminister Boris Pistorius Deutschlands Verantwortung in der Region wachsen. Insbesondere in Zeiten unklarer zukünftiger Entwicklungen sei ein Rückzug keine Option, mahnte Pistorius in einem Interview mit den ARD-'Tagesthemen'. Das geopolitische Gewicht der Region mache es für Europa unmöglich, lediglich als Zuschauer teilzunehmen. Pistorius betonte, dass Deutschland bereit sein müsse, mit neuen Führungspersönlichkeiten in Syrien zu kooperieren, vorausgesetzt, sie nutzen die Gelegenheit, schnell für Stabilität und Ruhe zu sorgen. Diese Zusammenarbeit könnte die Basis für eine konstruktive Zukunft sein. Während seines Besuchs in Bagdad tauschte der Minister mit irakischen Regierungsvertretern Einschätzungen über die regionale Lage aus. Dabei unterstrich er die Notwendigkeit, islamistischen HTS-Milizen eine Chance zu geben, zur Stabilisierung beizutragen, um ein Wiedererstarken des IS zu verhindern. Europa müsse bereitstehen, um mit Partnern gemeinsam Sicherheit in der Region zu gewähren.