11. Februar, 2025

Märkte

Pineapple-Preisschock: Fruchtsaftindustrie im Knel

Pineapple-Preisschock: Fruchtsaftindustrie im Knel

Die Fruchtsaftindustrie steht vor gewaltigen Herausforderungen, da das Angebot an Ananassaft auf dem Weltmarkt drastisch knapper und teurer geworden ist. Der Verband der Fruchtsaftindustrie aus Bonn beklagt, dass die Lagerbestände nahezu erschöpft sind und in den Hauptanbauländern die Ernten deutlich geringer ausfallen als gewohnt. Dies führt dazu, dass die Safthersteller mit reduzierten Liefermengen konfrontiert sind, während die verfügbaren Frischfrüchte im Handel merklich kleiner sind.

Wie sich diese Entwicklungen zukünftig auf die Preise im Einzelhandel auswirken werden, bleibt abzuwarten. Interessanterweise blieb der Preis für Ananassaft aus Konzentrat namhafter Marken laut dem Preisvergleichsportal Idealo auf dem Niveau von vor einem Jahr und rangiert derzeit zwischen 2,89 und 3,55 Euro je Liter. Discounter bieten weiterhin Direktsäfte für 2,99 Euro je Liter an, was aufgrund der aktuellen Marktsituation bemerkenswert konstant erscheint.

Zahlreiche Ernteausfälle resultieren aus extremen Wetterbedingungen: Sowohl Dürreperioden als auch heftige Regenfälle haben die Erntemengen drastisch reduziert. In Thailand und auf den Philippinen sind die Ernteerträge durch Trockenheit auf weniger als die Hälfte der üblichen Mengen gesunken. In Costa Rica, das hauptsächlich Direktsaft produziert, führten im Jahr 2023 eine extreme Trockenheit und im Folgejahr übermäßige Regenfälle zu weiteren Ausfällen. Diese Bedingungen treiben die Kosten für Direktsaft in die Höhe, sodass der Preis pro Tonne inzwischen um 50 Prozent auf rund 1.300 US-Dollar angestiegen ist.

Thailand bleibt der weltweit führende Produzent von Ananassaft-Konzentrat, dicht gefolgt von den Philippinen und Indonesien. Costa Rica dominiert im Bereich des Direktsaftes. Das tropische Klima, das für den Ananasanbau nötig ist, beschränkt den Anbau auf äquatornahe Regionen. In Deutschland repräsentiert der Verband der Fruchtsaftindustrie rund 305 der etwa 350 Hersteller.