19. September, 2024

Wirtschaft

Phoenix Group zieht geplanten Verkauf von SunLife zurück

Phoenix Group zieht geplanten Verkauf von SunLife zurück

Die britische Phoenix Group, führender Anbieter von Spar- und Altersvorsorgeprodukten, hat ihre Pläne zur Veräußerung der traditionsreichen Marke SunLife auf Eis gelegt. Dies geschieht im Zuge einer Überprüfung durch die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) des Marktes für Versicherungsprodukte.

Phoenix hatte im Juni angekündigt, den Verkauf von SunLife – einem Unternehmen, das bereits 1810 gegründet wurde – in Erwägung zu ziehen, nachdem Interesse von Dritten geäußert worden war. Nun jedoch hat Phoenix-CEO Andy Briggs bekannt gegeben, dass der Verkauf gestoppt wird. Grund sei die Unsicherheit, die durch die Untersuchung der FCA bezüglich des Produktwerts im Versicherungsschutzmarkt entstanden sei.

Die SunLife-Marke wurde im Jahr 2014 von AXA übernommen und bietet hauptsächlich Versicherungsprodukte für über 50-Jährige an. In früheren strategischen Überlegungen wurde SunLife als nicht zentral für Phoenix’ Geschäftsziel eingestuft. Dennoch wurde die Marke nun als wertvolle Ressource anerkannt, die zum Wachstum neuer Geschäftsfelder beiträgt.

Analysten von Deutsche Bank schätzen den möglichen Verkaufserlös der SunLife-Sparte auf etwa 190 Millionen Pfund. Doch angesichts der aktuellen Marktunsicherheiten betont Andy Briggs, dass die Beibehaltung von SunLife sowohl für die Herstellung als auch den Vertrieb von Vorteil sei. Dies minimiert die Abhängigkeit von Provisionseinnahmen, die durch die Untersuchung der FCA in Frage gestellt wurden.

Die Untersuchung der FCA zielt darauf ab, Fälle aufzudecken, in denen Versicherungsprodukte für Verbraucher geringeren Wert haben. Dies könnte dazu führen, dass Kunden übermäßige Prämien zahlen, die den maximal möglichen Auszahlungsbetrag übersteigen. Solche Marktmechanismen sollen in Zukunft strenger reguliert werden, um Interessenkonflikte durch Provisionszahlungen zu minimieren.

Phoenix veröffentlicht im ersten Halbjahr 2024 einen Anstieg des operativen Gewinns um 15 Prozent auf 360 Millionen Pfund, hauptsächlich getragen von Pensions- und Sparprodukten. Trotz dieser positiven Finanzzahlen sank der Aktienkurs von Phoenix um mehr als 4 Prozent nach Bekanntgabe der zurückgezogenen Verkaufspläne.