26. November, 2024

Technologie

Philips setzt Verkauf von Beatmungsgeräten in den USA aus

Philips setzt Verkauf von Beatmungsgeräten in den USA aus

Das niederländische Unternehmen Philips hat nach einer Einigung mit der amerikanischen Aufsichtsbehörde FDA den Verkauf von Beatmungsgeräten für die Schlaftherapie in den USA gestoppt. Die Einigung bezieht sich auf fehlerhafte medizinische Geräte des Medizintechnikherstellers. Philips hat dazu Rückstellungen in Höhe von 363 Millionen Euro im vierten Quartal gebildet. Bereits im vergangenen Monat musste das Unternehmen eine bestimmte Serie von Magnetresonanztomografen zurückrufen, nachdem die FDA mögliche Probleme identifiziert hatte.

Die Einigung mit der US-Behörde sei von Unternehmenschef Roy Jakobs als 'wichtige Ankündigung' bezeichnet worden. Sie schaffe Klarheit, ermögliche das Einhalten der Vorschriften und helfe dabei, das Geschäft wiederherzustellen.

Philips hatte im Juni 2021 weltweit rund 5,5 Millionen Beatmungsgeräte zurückrufen müssen, da sich aus den betroffenen Geräten Partikel des verwendeten Dämmschaumstoffs lösten. Es besteht der Verdacht, dass dieser Schaumstoff im Laufe der Zeit giftig werden könnte. Das Unternehmen hat bereits eine Milliarde Euro für dieses Problem zurückgestellt und im September eine Vergleichszahlung von mindestens 479 Millionen US-Dollar mit einem Teil der US-Kläger vereinbart. Allerdings steht das Unternehmen immer noch vor einer Sammelklage und möglicherweise Tausenden von Einzelklagen in dieser Angelegenheit. Die Einigung muss noch gerichtlich genehmigt werden.

Trotz des Verkaufsstopps in den USA rechnet Philips im laufenden Geschäftsjahr mit einem vergleichbaren Umsatzwachstum von 3 bis 5 Prozent. Im vierten Quartal stiegen die Erlöse auf vergleichbarer Basis um drei Prozent auf 5,06 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibung zeigte hingegen nur eine leichte Steigerung auf 653 Millionen Euro. Analysten hatten hierbei mit höheren Zahlen gerechnet. Unterm Strich erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von 38 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 105 Millionen Euro verzeichnet worden war.