25. November, 2024

Wirtschaft

Philip Lane plädiert für schrittweise Zinssenkungen zur Unterstützung der Eurozone

Philip Lane plädiert für schrittweise Zinssenkungen zur Unterstützung der Eurozone

Philip Lane, der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), befürwortet eine weitere Absenkung der Leitzinsen zur Stabilisierung der Wirtschaft. In einem kürzlich veröffentlichten Interview mit der renommierten französischen Finanzzeitung "Les Echos" äußerte er sich zu den Plänen der EZB. Lane betonte, dass es keinen festgelegten Zeitplan für die Zinssenkungen gebe, ein schrittweises Vorgehen jedoch notwendig sei. Eine längere Restriktion der Geldpolitik könne das Wirtschaftswachstum negativ beeinflussen, so seine Einschätzung.

Die EZB zeigt sich zuversichtlich, dass die Inflation in der Eurozone weiterhin auf das Ziel von zwei Prozent zuläuft. Der Chefvolkswirt rechnet damit, dass im kommenden Jahr wesentliche Fortschritte erzielt werden, um dieses Ziel nachhaltig zu erreichen. Bereits in der letzten Zinssitzung im Oktober setzte die EZB ihren Kurs mit einer Absenkung um 0,25 Prozentpunkte fort, wobei der Hauptzins aktuell bei 3,25 Prozent liegt. Schwache Wirtschaftsdaten signalisierten zuletzt die Notwendigkeit einer geldpolitischen Lockerung.

Lane äußerte zudem Bedenken hinsichtlich eines möglichen Anstiegs des Protektionismus in den USA unter dem neuen Präsidenten Donald Trump. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft der Eurozone seien schwer abzuschätzen. Besonders alarmierend sei die Gefahr, die von schnellen und umfassenden Zollerhöhungen ausgeht. In einem solchen Szenario hätten europäische Unternehmen nur wenig Zeit zur Anpassung, was ein großes Risiko für wirtschaftliche Störungen darstellen würde.