Philanthrop an vorderster Front: Jeff Atwoods Vision einer gerechteren US-Wirtschaft

Der Technologe und Unternehmer Jeff Atwood zeigt sich besorgt über die wachsende Vermögensungleichheit in den USA. Diese bezeichnet er als „unfair“, „erstaunlich“ und „unamerikanisch“. Um dem entgegenzuwirken, hat sich Atwood mitsamt seiner Familie dazu verpflichtet, innerhalb der nächsten fünf Jahre die Hälfte ihres Vermögens zu spenden. Den Anfang machen jeweils eine Million Dollar an acht verschiedene Non-Profit-Organisationen. Atwoods Ansichten werden durch die Worte des scheidenden Präsidenten Joe Biden in seiner letzten Ansprache widergespiegelt. In der zunehmend ungleichen Verteilung des Wohlstands sieht Biden eine Bedrohung für Demokratie und Freiheit in Amerika. Atwood, Mitbegründer der Entwicklerplattform Stack Overflow, betont, dass der amerikanische Traum mehr sein sollte als reicher zu werden: „Es geht darum, dass jeder erfolgreich ist,“ erklärt er. Die diversen Empfänger der Spenden reichen von PEN America, das für Meinungsfreiheit eintritt, bis hin zu Team Rubicon, das auf Katastrophen reagiert. Dessen CEO, Art delaCruz, hebt hervor, dass Atwoods Spende aus dem Vertrauen heraus getätigt wurde und völlig unerwartet kam. Zudem sieht Atwood seine Initiative als Aufruf auch an andere, mutig philanthropische Schritte zu gehen und stärkt somit die Hoffnung auf eine gerechtere Wirtschaft. Mit dem Verkauf von Stack Overflow im Jahr 2021 für 1,6 Milliarden Dollar erlangte Atwood beträchtlichen Reichtum, tritt jedoch nicht in die Fußstapfen von Silicon Valleys berüchtigt reichen Titans. „Ich möchte, dass die Menschen daran glauben, dass es möglich ist,“ insistiert Atwood und unterstreicht, dass der Traum von Chancen für alle lebendig bleiben muss. Indem Atwood öffentlich über seine Spenden spricht, hofft er, andere zu inspirieren. Laut Deborah Small von der Yale School of Management besteht zwar das Risiko der Selbstdarstellung, doch kann öffentliche Großzügigkeit andere ebenfalls zur Wohltätigkeit anspornen. Inspiriert von Initiativen wie dem „Giving Pledge“, gestartet von Warren Buffett sowie Bill und Melinda Gates, weitere motivierende Schritte gesetzt werden, um eine gerechtere Wohlstandsverteilung zu erzielen.